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Description
(Text)
Der Psychoanalytiker Otto Gross (1877-1920), einer der schärfsten Kulturkritiker seiner Epoche, propagierte ein Leben nach dem Lustprinzip; die Psychoanalyse sei zu einer wissenschaftlich fundierten "Umwertung aller Werte" berufen. Unter diesem Banner kämpfte er gegen seinen Vater und das Vaterrecht für ein mutterrechtliches, herrschaftsfreies Paradies auf Erden. Bedeutende Zeitgenossen waren von den Ideen und der Person fasziniert und abgestoßen zugleich. Der Autor interpretiert Gross mit der Individualpsychologie (nach A. Adler) unter einem neuen Gesichtspunkt: Gross war nicht nur Kritiker seiner Epoche, sondern sein Leben und Werk stellen auf einer anderen Ebene eine Anpassung an die Welt der "Väter" dar - eine typische Reaktion damaliger "Söhne".
(Table of content)
Aus dem Inhalt: O. Gross' Wiederentdeckung - Individualpsychologischer Ansatz - Entmutigung und Überkompensation als zentrales Moment in Leben und Werk - Gross' Abhängigkeit vom Vater - Krise väterlicher Autorität im Fin de siècle - Gross' Leben und Werk als Revolte und Anpassung.
(Author portrait)
Der Autor: Michael Raub wurde 1952 geboren. Er studierte Germanistik, Wissenschaftliche Politik, Geschichte und Philosophie an der Universität Freiburg i. Brsg. und ist derzeit Lehrer an einer Berufsschule.



