Description
(Text)
Das Buch untersucht an ausgewählten Beispielen die Praxis und Ideologie der Grabkultur und damit verbundene Jenseitsvorstellungen im vormodernen China. Die Schwerpunkte liegen auf der archäologisch und schriftlich basierten Analyse von Grabinschriften (1.-5. und 10. Jh.n.Chr.) und historischen Aufzeichnungen im Grab (Qin-Bambusannalen, 4.-3. Jh.v.Chr.). Außerdem werden Menschenopfer beim Tod hochgestellter Persönlichkeiten untersucht, im Diesseits kursierende Geistergeschichten sowie Gräber in ontologisch-interkultureller Perspektive vorgestellt. Zentrale Fragestellungen bestehen darin zu klären, weshalb bestimmte schriftliche Aufzeichnungen wie Grabinschriften oder Annalen sowie auch andere Gegenstände und sogar Personen den Verstorbenen mit ins Grab gegeben wurden, welchen historischen und historiographischen Wert diese besitzen, und wie und weshalb sich die Praxis und Ideologie der Grabkultur im Laufe der vormodernen Geschichte Chinas veränderten.
(Table of content)
Aus dem Inhalt : Angela Schottenhammer: Die historische Entwicklung - Angela Schottenhammer: Einige Überlegungen zur Entstehung von Grabinschriften - Angela Schottenhammer: Das Grab des Wang Chuzhi (863-923) - Achim Mittag: Historische Aufzeichnungen als Grabbeigabe - das Beispiel der Qin-Bambusannalen - Jan De Meyer: From Beyond the Grave. Remarks on the Poetical Activities of Tang Dynasty Ghosts - Silvia Freiin Ebner von Eschenbach: In den Tod mitgehen. Die Totenfolge in der Geschichte Chinas - Gudula Linck: Räume der Toten - Sepulkralkultur und Ontologien im vormodernen China.
(Author portrait)
Die Herausgeberin: Angela Schottenhammer promovierte 1993 an der Universität Würzburg über das Thema «Grabinschriften in der Song-Dynastie» und habilitierte sich im Jahr 2000 mit einer Arbeit über «Das songzeitliche Quanzhou im Spannungsfeld zwischen Zentralregierung und maritimem Handel. Unerwartete Konsequenzen des zentralstaatlichen Zugriffs auf den Reichtum einer Küstenregion» an der Universität München. Sie hat umfangreich über Themen aus der alten und modernen Wirtschafts-, Sozial- und Kulturgeschichte Chinas publiziert und verschiedene renommierte Stipendien erhalten. Zur Zeit arbeitet sie als Projektleiterin eines von der VW-Stiftung finanzierten interdisziplinären und internationalen Forschungsprojektes zum Thema «Das Ostchinesische 'Mittelmeer' in der Zeit von ca. 1500-1850» am Institut für Ostasienkunde der Universität München und unterrichtet an den Universitäten München und Hamburg.