Description
(Text)
Die Arbeit behandelt die Rolle des Anthropologen Egon von Eickstedt und seiner Schülerin Ilse Schwidetzky in der NS-Zeit und verbindet diese Betrachtung mit einer Analyse biologistischer Menschenbilder bis heute. Das spannungsvolle Wechselverhältnis der Eickstedtschen Anthropologie zur offiziösen NS-"Rassenhygiene" wird ebenso analysiert wie die Bedeutung von in der Anthropologie entstandenen Rassenmodellen, und dies sowohl für die NS-Ideologie als auch für die Ideologiebildung heutiger Rechtsextremer. Darüber hinaus werden Nachkriegskontinuitäten der "Rassenforschung", z.B. anhand des Raumwerks Westfalen, herausgearbeitet und die Verschränkung eines wissenschaftlich begründeten Rassismus mit bevölkerungspolitischen Diskursen und der Politik des Internationalen Währungsfonds aufgezeigt. Methodisch werden detaillierte Rezensionen entscheidender anthropologischer Werke mit Auswertungen von archivalischem Quellenmaterial sowie Expertengesprächen verbunden und in einen weiteren ideengeschichtlichen Horizont eingeordnet.
(Table of content)
Aus dem Inhalt: Fachgeschichtlicher Abriß der deutschen Anthropologie - Geschichte der "Euthanasie" - Schlesien-Studien - "Westfälische Forschungen" - Begabungsdebatte - Erblichkeit von Intelligenz?
(Review)
"...das Buch [ist] jedem zu empfehlen, der anthropologische Themen im Unterricht reflektiert behandeln will." (U. Kattmann, Unterricht Biologie)
(Author portrait)
Der Autor: Andreas Lüddecke studierte von 1984 bis 1994 Mittlere und Neuere Geschichte, Politikwissenschaft sowie Publizistik und Kommunikationswissenschaft an der Universität Göttingen. Von 1995 bis 1996 war der Autor Öffentlichkeitsreferent des Niedersächsischen Flüchtlingsrates. Zur Zeit ist er als freier Journalist und Buchautor sowie als Volkshochschuldozent tätig und war Mitarbeiter bei verschiedenen wissenschaftlichen Publikationen. Die Promotion erfolgte 2000 an der Universität Göttingen.