Description
(Text)
Geschichte ist Feld politischen Kampfes. Nicht zufällig fanden in Wien in den "heißen" Jahren 1933-1935 neun historische Ausstellungen statt, darunter drei Weltkriegsausstellungen und die größte Franz Joseph-Ausstellung aller Zeiten. Es ging um kollektive Gedächtnisse und um Wir-Identitäten. Ein ausstellungstheoretischer Teil stellt zu Beginn ein differenziertes Analyseinstrumentarium vor, um mit diesem anschließend alle Wiener Expositionen der Zwischenkriegszeit zu untersuchen. In einer Zusammenschau läßt sich nachzeichnen, wie Geschichte als Lebensquell begriffen wurde und wie eine von konservativen Lagern getragene "pietätvolle" Geschichtskultur kritisches Geschichtsbewußtsein bereits lange vor 1938 eliminierte. Kapitel zu den veranstaltenden Institutionen, zum zeitgenössischen Expertendiskurs und zur damaligen Kulturpolitik verorten das Ausstellungswesen in der Gesellschaft.
(Table of content)
Aus dem Inhalt: Möglichkeiten und Spezifika des Mediums historische Ausstellung - Rahmenbedingungen des Ausstellungswesens in Wien 1918-1938 - Darstellungen aller 24 Expositionen - Die Hegemonie "pietätvoller" Geschichtskultur und die Zerstörung kritischen Geschichtsbewußtseins.
(Author portrait)
Der Autor: Christian Kniescheck studierte Geschichte und Philosophie in Wien und absolvierte ab 1998 ein MBA-Programm (Museum Management) an der University of Delaware.



