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Description
(Text)
Lange wurde übersehen, daß Heimito von Doderer in seinen "Dämonen" hinter aller privaten Idyllik das Erlebnis der ideologischen Verblendung durch den Nationalsozialismus kritisch thematisiert. Individuelle Obsessionen erweisen sich gegenüber einer idealerweise unverstellten Wahrnehmung aller relevanten Daseinsbezüge ("Apperzeption") als verhängnisvolle Keime einer kollektiven "zweiten Wirklichkeit", wie sie im Dritten Reich historische Gestalt annahm. In dieser erkenntniskritisch ambitionierten und episch höchst kunstvoll chiffrierten Phänomenologie des Faschismus artikuliert das Mittel der Groteske ein epochentypisches Sinndefizit. Doderers "Merowinger" bieten unter diesem Aspekt im Rahmen einer Poetik des Exzesses eine überraschend scharfsinnige Analyse der Strukturen totalitärer Machtsysteme.
(Table of content)
Aus dem Inhalt: Apperzeptionstheorie und Groteske - "Die Dämonen": Die zweite Wirklichkeit als strukturale Chiffre des Faschismus - Anarchische Kurzepik: Gesten der Aggression in den "Erzählungen" - Formen der Inversion: "Die Merowinger" zwischen Chaos und Kosmos.
(Author portrait)
Der Autor: Hubert Kerscher wurde 1965 geboren. Von 1985 bis 1992 studierte er Germanisitk und Lateinische Philologie in Regensburg. 1992 Magister Artium mit einer Arbeit über Arno Schmidt. 1997 Dr. phil. mit dieser Studie.



