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Description
(Text)
Mit dieser Leseausgabe in 12 Bänden legt D. E. Sattler die Summe seiner Arbeit als Herausgeber vor. Er begann damit 1972 als junger Leser Hölderlins, dem die vorhandenen Ausgaben nicht genügten. Um zu den vollständigen und überprüfbaren Texten zu gelangen, ging er zurück zu den Manuskripten und begann mit der Arbeit an der 20bändigen historischkritischen Ausgabe. Ein verborgener Hölderlin trat hervor, und Sattler hatte die Praxis des Edierens damit insgesamt revolutioniert. Diese historisch-kritische Ausgabe durfte jedoch kein Selbstzweck bleiben. Auf der Grundlage ihrer hinzugewonnenen Erkenntnisse erarbeitete Sattler jetzt eine Leseausgabe der Schriften Hölderlins, die wiederum in Form und Inhalt neu ist: Sie enthält sämtliche Texte in durchgesehener und revidierter Gestalt, dazu die Briefe und Dokumente zum Leben des Dichters. Dabei folgt Sattler nicht mehr dem alten Ordnungsgeist bisheriger Klassiker-Ausgaben, welche die Texte künstlich nach Sparten und Formen trennen, sondern er gibt sie in ihrer zeitlichen Folge wieder. In der Nachbarschaft zu den Briefen und Dokumenten wird der Leser zum Zeugen eines singulären dichterischen Lebens und zugleich der Entstehung dieses heute noch unvermindert erschütternden Werkes, das mit dieser Ausgabe erstmals als Ganzes einem breiten Leserpublikum zugänglich ist.
»Die Anlage dieser Ausgabe ist neu. Die Zeit ist ihr ordnendes Prinzip. Erstmals bietet eine erschwingliche, fürs Lesepublikum bestimmte Edition das gesamte Material in chronologischer Folge, so daß die Werke, Briefe und Dokumente in ihrem kausalen Verhältnis zu lesen sind und sich so gegenseitig erhellen. Damit liegt dieses dichterisch exemplarische Leben nicht als Produkt der literarischen Welt, sondern tatsächlich als aufgeschlagenes Buch des Lebens vor Augen.«
D. E. Sattler
(Author portrait)
Johann Christian Friedrich Hölderlin wurde am 20. März 1770 in Lauffen am Neckar geboren. Nach dem frühen Tod des Vaters und des Stiefvaters besuchte er in seiner Jugend eine Klosterschule, ab 1778 begann er am Tübinger Stift ein Theologiestudium. Dort lernte er Hegel, Schelling und Isaac von Sinclair kennen, mit denen ihn bald schon eine enge Freundschaft verband. Einige Jahre später traf er auch auf Goethe und Schiller, wobei er besonders in Schiller einen Gönner und Berater für seine dichterische Tätigkeit fand. Ab 1791 veröffentlichte er erste Gedichte und arbeitete als Hofmeister in Walterhausen, Frankfurt und Hauptwil. Von dort musste er allerdings nach der Entdeckung seiner Liebesaffäre mit der Hausherrin Susette Gotard nach Bordeaux reisen. Er kehrte aber bald schon wegen einer Nervenerkrankung ins Haus seiner Mutter nach Nürtingen, später zu Isaac von Sinclair zurück. Nach der Nachricht vom Tod seiner Geliebten Susette verschlimmerte sich sein Leiden, so dass Hölderlin in eine Klinik eingewiesen wurde. Nach seiner Entlassung galt er als unheilbar wahnsinnig und wurde für den Rest seines Lebens in die Obhut der Tischlerfamilie Zimmer in Tübingen gegeben, die ihm eine zur Pflege hergerichtete Turmstube bereitstellte. Er starb dort am 7. Juni 1843.