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- > 20th century (1914-1955/49)
Description
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(Text)
Der Skandal um Fürst Eulenburg, den besten Freund und zeitweise wichtigsten Berater Kaiser Wilhelms II., erschütterte seit 1906 die Monarchie. Anhand zahlreicher Quellen, darunter rund 5000 Presseartikel, geht Norman Domeier dem Skandal nach und liefert eine Kulturgeschichte der Politik im Kaiserreich. Er zeigt, dass es weniger um die Homosexualität des Fürsten ging: Der Eulenburg- Skandal war vor allem die Initialzündung für eine moderne, kritische Öffentlichkeit in Deutschland. Gleichzeitig aber bot er Gelegenheit, den kommenden Weltkrieg nicht nur politisch, militärisch und ökonomisch, sondern auch moralisch zu rechtfertigen.
(Table of content)
InhaltI. Der deutsche Skandal vor aller Welt1. Die transnationale Entgrenzung des Eulenburg-Skandals2. Quellen, Methoden, Historiographien3. Historischer Kontext und EreignisgeschichteII. Der politische Skandal und die Deutungsmacht der Intellektuellen1. Halbe Worte und ganze Männer: Die Pressekampagne gegen die Eulenburg-Kamarilla2. Das moralische Überlegenheitsgefühl der wilhelminischen Deutschen3. Moralisierung der Politik, Polarisierung der Gesellschaft: Der politische Skandal4. Die Zuspitzung intellektueller Deutungsmacht im Skandal: Der Intellektuelle wird PolitikerIII. Fließende Übergänge: Politik, Justiz und Presse unter Skandalbedingungen1. Vom duellierenden Ehrenmann zum prozessierenden Gentleman: Der 1. Moltke-Harden-Prozess und die Zivilisierung des Ehrverständnisses2. Cause Célèbre: Der Sensationsprozess als Forum obrigkeitskritischer Politik3. Die Transformation lokaler Gerichtsöffentlichkeit in transnationale Presseöffentlichkeit4. Vierte Gewalt wider Willen: Die zunehmende Macht der wilhelminischen PresseIV. Die Politisierung von Ehe, Freundschaft und Sexualität1. Der Zusammenprall männlicher Unlust und weiblicher Begierde: Eine wilhelminische Ehe wird politisch2. Von der Belle Époque ins "Eiserne Zeitalter": Die Grenzverschiebung von Freundschaft zu Sexualität3. Dialektik der Aufklärung: Homophobie als Katalysator heterosexueller LiberalisierungV. Die politische und moralische Legitimationskrise der wilhelminischen Herrschaftselite1. Der Sturz der Eulenburg-Kamarilla: An den Grenzen von verantwortlicher und unverantwortlicher Politik2. Facetten modernen Auserwähltheitsglaubens: Die Aktualisierung des Gottesgnadentums durch Spiritismus3. Ästhetischer Antisemitismus: Der Eulenburg-Skandal als Kampf von Germanentum und Judentum4. Preußische Fürsten und bayerische Fischer: Die Vitalität des Partikularismus im späten Kaiserreich5. "Es gibt noch Richter - aber nicht in Berlin": Das zweischneidige Schwert der KlassenjustizVI. Deutschlands Außenpolitik und Militär unter dem Verdacht der Homosexualität1. Die Eulenburg-Kamarilla als frankophile Friedenspartei und homosexuelle Internationale2. Das Verblassen des Moltke-Mythos und die moralischen Rechtfertigungen eines kommenden Krieges3. Ernst sein ist alles: Zur Ambivalenz von Satire in Zeiten der Prestigepolitik und KriegsangstVII. Das lange Ende des deutschen Skandals1. Abdankung oder Abfindung: Der Deal zwischen Publizist und Reichskanzler2. Zusammenfassung3. AusblickQuellen und LiteraturUngedruckte QuellenGedruckte QuellenLiteraturDankSach- und Personenregister



