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Description
(Short description)
Femminielli werden als Jungen geboren, nehmen später weibliche Namen an, kleiden sich und formen ihre Körper nach weiblichen Vorbildern. Sie bilden damit eine lokale Form von Transgender aus, die sich von derjenigen trans- und intersexueller Menschen unterscheidet. Marco Atlas ist dem Alltag von Femminielli in Neapel gefolgt: In seiner Studie untersucht er die hundertjährige lokale Geschichte sowie die heutigen Lebensverhältnisse dieser Gruppe, ihre Arbeit als Prostituierte, ihre familiären Beziehungen und ihre sozialen Funktionen. An ihrem Beispiel zeigt er, dass diese Geschlechtervariante auch Ergebnis kultureller Konstruktion und Zuschreibung ist, die von Bewunderung bis Abwehr reichen.
(Table of content)
InhaltDanksagungEinleitungItaliensehnsucht und Mythos eines homophilen NeapelsReisen ins Land freizügiger Körperlichkeit und SexualitätHomophiles Neapel: Künstlerischer Gegendiskurs und MythosFür eine neue SüditalienethnologieRepräsentationen von Femminielli: Zum ForschungsstandSchreibweisen des Begriffs und ihr grammatikalisches GeschlechtAnalyse einzelner Femminielli-RepräsentationenDe Blasio: Kriminologische Anthropometrie und frühe AnthropologieMalaparte, Patroni Griffi und De Crescenzo: Literatur und StadtfotografieCederna, Vastano und Paliotti: Touristische StadtbeschreibungenPardo: Neuere StadtethnologieBrowning: US-Amerikanische Schwulenbewegung und -forschungD'Agostino: Religionswissenschaftliche TransvestismusstudienHaller: Queere KulturkritikRepräsentationen von Femminielli-Hochzeiten und la figliataZwischenfazitErgebnisse der FeldforschungZur EthnografieErste Eindrücke: Die schwul-lesbische Subkultur hinter dem Mythos vom homophilen NeapelZwei verschiedene neapolitanische Identitätsangebote: Gay und FemminielloVorstellungen über Femminielli als Intersexuelle, Transvestiten und TranssexuelleDie changierende Geschlechtskonstruktion von Femminielli im binären GeschlechtersystemDie Quartieri Spagnoli als sozialer Raum von Femminielli Gigi: Meine HauptgesprächspartnerinFemminielli und ihre Vernetzungen in die Alltagskultur NeapelsGigis basso als multifunktionaler Frauenraum im ViertelFemminielli und Prostitution als EinkommensquelleValerias Gelderwerb in der Via CavoneLellas tombolellaLeas "La Dolce Vita"Femminielli, die Sphäre des Heiligen und die Institution KircheO'Rus und Tanias frivole WallfahrtenResümeeLiteratur
(Extract)
Gigi: Meine HauptgesprächspartnerinAls länger bleibender Gast erzählte ich den in der Pension 6smallrooms Arbeitenden, weshalb ich nach Neapel gereist war. Gegen Ende meines ersten Aufenthaltes fiel Dude, einem ehemaligen amerikanischen Mitarbeiter, ein, dass er "diese Frau" kenne, "die in einem Bordell arbeite und die eigentlich ein Typ wäre". Das Bordell befände sich in der Gasse des Spanischen Viertels, wo er seit längerem in einer Wohngemeinschaft lebe.
(Author portrait)
Marco Atlas, Dr. phil., ist Ethnologe und Anglist. Er arbeitet als Lehrer im Emsland.



