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(Text)
1964 wurden Feodor Lynen und Konrad Bloch mit dem Nobelpreis für Physiologie oder Medizin ausgezeichnet. Seit Feodor Lynens Todesjahr 1979 erhalten jährlich bis zu 150 Nachwuchswissenschaftler ein Feodor-Lynen-Stipendium für Forschung im Ausland von der Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH)und seit 1982 gibt es die Feodor Lynen Lecture für die erfolgreichsten Biochemiker der Welt.
Heike Will verfasste nun die erste Biographie in engem Austausch mit vielen Zeitzeugen über Feodor Lynen als Mensch - bayerisches Urgestein -, Wissenschaftler und diplomatischen Gestalter. Sie beschreibt die Evolution der Biochemie von den dreißiger bis zu den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts: Wie Feodor Lynen und Kollegen im Wettstreit der "Chemie im Körper" auf die Spur kamen. Feodor Lynen erforschte nichts Geringeres als die biochemische Katalyse, die natürlichen Reaktionswege von der Essigsäure zu Fettsäuren, Cholesterin und Steroidhormonen. Auch Naturkautschuk, die Funktionsweise lebenswichtiger Vitamine und Multienzymkomplexe waren im Fokus seiner wissenschaftlichen Neugier. Feodor Lynen war in vieler Hinsicht ein Pionier: Er prägte das Arbeiten mit Modelsubstanzen, baute Brücken für den Austausch deutscher Forscher mit Wissenschaftlern aus USA, Israel, Japan und China in den eisigen Zeiten nach dem 2. Weltkrieg, verband Chemie, Medizin und Biologie, Institute und Gesellschaften. Er beeinflusste das Wirken vieler wissenschaftlicher Organisationen wie der Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH), der Max-Planck-Gesellschaft (MPG), der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh), der Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (GBM), und des Goethe-Institutes. Er widmete sich der Erforschung der dynamischen Lebensprozesse mit Mut zu Risiken, enormer Ausdauer und der von seinem Lehrer Heinrich Wieland vorgelebten, von Logik geprägten, kritischen und sorgfältigen Arbeitsweise.
Heute ist Lynens wissenschaftliches Werk in den Grundlagen des biochemischen Fachwissens aufgegangen. Heike Wills Biographie öffnet allen Spätgeborenen den Zugang zu Sternstunden der deutschen Biochemie in internationalem Umfeld in oft sehr schwierigen Zeiten und erlaubt die Evolution der biochemischen Forschung bis heute zu begreifen.
(Table of content)
Herkunft
Kindheit und Jugend (1911 - 1930)
Studienjahre (1930 - 1937)
Schwiegervater Heinrich Wieland
Beruflicher und familiärer Beginn (1937 bis 1945)
Neubeginn (1945 - 1947)
Überwindung der Isolation (1948 - 1952)
Internationale Rufe (1952 - 1953)
Aufnahme in die Max-Planck-Gesellschaft (1953 - 1958)
Reiche Jahre (1958 - 1964)
Nobelpreis (1964)
Expansion (1965 - 1973)
Die letzten Jahre (1974 - 1979)
Schluss
(Author portrait)
Heike Will studierte Pharmazie in Würzburg und erhielt 1992 die Approbation als Apothekerin. 2004 nahm sie ein Promotionsstudium im Bereich Geschichte der Pharmazie/Medizin an der Universität Würzburg auf, das sie 2009 mit der Promotion abschloss. Von 2006 bis 2009 erhielt sie ein Stipendium des Max-Planck-Instituts für Biochemie in Martinsried bei München, um die Biographie Feodor Lynens zu verfassen. Seit 2009 ist sie Mitarbeiterin der Würzburger Forschergruppe Klostermedizin.
Contents
Vorwort VII
Danksagung XI
Herkunft 1
Kindheit und Jugend (1911 1930) 7
Studienjahre (1930 1937) 17
Schwiegervater Heinrich Wieland 27
Beruflicher und familiarer Beginn (1937 bis 1945) 35
Neubeginn (1945 1947) 57
Uberwindung der Isolation (1948 1952) 69
Internationale Rufe (1952 1953) 87
Aufnahme in die Max-Planck-Gesellschaft (1953 1958)103
Reiche Jahre (1958 1964) 147
Nobelpreis (1964) 189
Expansion (1965 1973) 203
Die letzten Jahre (1974 1979) 231
Schluss 253
Gesamtverzeichnis der verwendeten Literatur und Quellen 261
Anhang 293
Anekdoten 295
Themen und Anzahl der Veroffentlichungen Feodor Lynens301
Kurzportraits der wissenschaftlichen Mitarbeiter undGastwissenschaftler in Feodor Lynens Laboratorium (Bernd Hamprecht)303
Lynens Nobelpreiswurdige Beitrage zur Aufklarungder Wege des Fettsaure- und Cholesterol-Stoffwechsels (BerndHamprecht) 341
Abbildungsliste 345
Stichwortregister 349



