Description
(Short description)
Traumatisierte erfahren zwar zunächst viel Mitgefühl, sollen dann aber wieder "funktionieren". Das akute Trauma löst für den Betroffenen oft viel Mitgefühl in seinem Umfeld aus. Diese breite Akzeptanz schlägt aber schnell um in Unverständnis und Ignoranz, wenn der Trauernde nicht bald wieder funktioniert .
(Text)
Durch Krieg, Naturkatastrophen oder individuelle Erlebnisse wie sexueller Missbrauch oder Mobbing Traumatisierte wurden lange Zeit wenig beachtet. Man dachte, dass sie damit schon irgendwie zurechtkämen. Doch spätestens seit den seelisch beschädigt zurückgekehrten Vietnamsoldaten wurden die psychischen Auswirkungen von Traumata anerkannt. Neben dem psychoanalytischen Blick auf Traumata und damit verbundener Trauer werden auch andere Perspektiven wie die existenzanalytische oder familientherapeutische vorgestellt.
Das akute Trauma löst oft viel Mitgefühl aus, nicht nur bei Familie und Freunden, sondern im gesamten Umfeld. Diese breite Akzeptanz schlägt aber schnell um in Unverständnis und Ignoranz, wenn der Trauernde nicht bald wieder "funktioniert". Die ständige Begegnung mit dem Unglück, das der Traumatisierte wieder und wieder erlebt, ist für die Mitmenschen kaum zu ertragen, es bleibt ein ohnmächtiges Gefühl dem Leid gegenüber. Mittlerweile sind psychotraumatische Beratungsstellen und entsprechende Therapieansätze weit verbreitet. Dieses Themenheft des Fachmagazins 'Leidfaden' trägt dazu bei, die Ignoranz zu überwinden und den Traumabetroffenen akzeptierend beizustehen.
(Author portrait)
Langenmayr, Arnold
1963-1967: Studium der Psychologie in München und Erlangen
1967-1968: Psychologischer Heimberater in München
1968-1970: Leiter der Erziehungs-, Ehe- und Lebensberatungsstelle in Wunsiedel
19701-974: Leiter der Psychologischen Beratungsstelle in Arnsberg
1973: Promotion in Erlangen über die Auswirkungen von Personenverlusten auf Kinder
1974: apl. Professor in Oldenburg
Seit 1975: Wissenschaftlicher Rat und Professor für Motivationspsychologie in Essen