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Description
(Short description)
Mit der psychotherapeutischen Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund durch einheimische Therapeuten können beiderseitig bereichernde Erfahrungen der Interkulturalität gemacht werden.
Worauf in der psychotherapeutischen Behandlung von jungen Zuwanderern zu achten ist
(Text)
Lange wurde vor allem von einheimischen Psychotherapeuten die Behandlung von Zuwandererkindern vermieden. Aktuell fällt es angesichts der Therapiebedarfe jugendlicher Flüchtlinge schwerer, sich zu entziehen. Unter Beachten von Kultursensibilität erscheinen viele Vorannahmen anachronistisch. Die diagnostischen Besonderheiten in Zuwandererethnizitäten sind geringer als allgemein angenommen: Somatisierungen sind nicht unbedingt häufiger, aber sie können äquivalente für psychische Störungen darstellen. Enuresis kann häufiger vorkommen, elektiver Mutismus auf familiäres Leid hinweisen. Deutlich erhöht ist die Rate an Angst, Depression und vor allem posttraumatischen Störungen, unter denen Flüchtlinge leiden. Auch die zentrale Bedeutung von Scham- und Schuldkonflikten darf nicht unterschätzt werden; sie könnte eine erhöhte Suizidalität unter jungen Migrantinnen erklären. Insgesamt kann die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund durch das Betreten des »Dritten Raumes« der Interkulturalität eine bereichernde Erfahrung sein.
(Author portrait)
Prof. Dr. Renate Schepker, Psychoanalytikerin, beschäftigt sich seit 1993 mit dem Thema zugewanderter Patienten in Forschung und Praxis. Sie ist als Gemeinsame Fachliche Leitung der Kliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie Weissenau und Calw tätig und lehrt als Honorarprofessorin an der Universität Ulm.
Prof. Dr. Inge Seiffge-Krenke ist Professorin für Entwicklungspsychologie und Psychoanalytikerin für Erwachsene, Kinder und Jugendliche, Sprecherin des Beirats der Lindauer Psychotherapiewochen und im Leitungsteam der OPD-KJ. Gegenwärtig ist sie als Dozentin und Supervisorin in verschiedenen Praxiskontexten und in der Ausbildung von Kinder-, Jugendlichen- und Erwachsenentherapeuten tätig.