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Description
(Text)
»Wir« zu sagen, ein »Wir« zu bilden ist die politische Handlung par excellence. Wie aber konstituiert sich ein politisches Subjekt? Wie funktioniert diese Identitätsbildung? Und wie hat sie sich historisch in den letzten zwei Jahrhunderten entwickelt? Das sind die Fragen, denen Tristan Garcia in seinem neuen hochaktuellen Buch nachgeht. Eine fulminante Analyse der Identitätspolitik.
Der »Kampf der Kulturen«, die Debatte um »den« Islam, um Geflüchtete, Rassismus, Feminismus oder »politisch korrekte« Sprache, um die Rechte der Tiere - immer geht es darum, im Namen eines »Wir« zu sprechen, sich abzugrenzen oder zu inkludieren, sich zu mobilisieren und zu organisieren. Die Intensität dieser Wir-Bildungen nimmt wieder enorm zu. Garcia tritt einen Schritt zurück und entwirft ein allgemeines Modell, das anhand von Mechanismen der Konturierung, Überlappung und Priorisierung zeigt, wie solche Wir-Identitäten gebildet werden. Und er erzählt die Geschichte ihrer Dynamik, ihrer Kontraktionen und Extensionen: eine Geschichte von Herrschaft und Widerstand.
(Table of content)
Die erste Person Plural
Alles-wir-ich
Drei Einwände
Jedes »Wir« ist ein Einteilungssystem
Einteilungskonflikte
Das Modell der Intersektion
Das Modell der Bildschichten
Die Konturen
Die Überlappung
Transparenz und Undurchsichtigkeit
Die Überdeckung
Die Grundlage
Die Grundlage des »Wir«
Art
Gender
Rasse
Klasse
Alter
Allgemeine Erzählung des Auflösungsprozesses
Das idealistische Versprechen
Die realistische Bestandsaufnahme
Die Dynamik der Ausdehnung und der Intensität
Wir sind niemals mit uns selbst deckungsgleich
Asymmetrie
Gleichheit in der Ungleichheit
Sie im Wir
Notwendigkeit der Herrschaft
Notwendigkeit der Befreiung
Reale Herrschaft, Wirkungen der Herrschaft und Herrschaftsgefühl
Strategische Minderheit
Herrschaftsgeschichte als Schlachtfeld
Der Krieg des »Wir« gegen das »Wir«
Das Ende des »Wir«
(Review)
»Wenn also ... das 'Wir' unumgänglich ist, um das eigene Ich zu definieren und um politisch zu agieren, dann müssen wir uns der Verfahren und der Konsequenzen der 'Wir'-Bildungen bewusst werden - gerade in Zeiten wie diesen. Dazu ermächtigt einen dieses Buch.« Marie Schoeß Bayern 2 20181021
(Author portrait)
Tristan Garcia, geboren 1981, ist ein französischer Philosoph und Schriftsteller. Er ist ein Schüler von Alain Badiou, gegenwärtig Maître de conférences an der Universität von Lyon und gehört zum Kreis der philosophischen Bewegung des Spekulativen Realismus. Für seine in zahlreiche Sprachen übersetzten Werke wurde er mehrfach ausgezeichnet. Auf Deutsch erschien sein von der Kritik gefeierter Roman Der beste Teil der Menschen, für den er den Prix de Flore erhalten hat. Im Herbst 2018 erscheint sein Essay Wir im Suhrkamp Verlag.



