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Description
(Text)
Die Tschernobyl-Katastrophe im Frühling 1986 sprengte jedes menschliche Vorstellungsvermögen. Wie hätte man das unermessliche Leid in Worte fassen sollen? Wie die Angst vor einem ungekannten Tod, der, unsichtbar und abstrakt, blühende Wiesen und Wälder verseuchte und Tausende von Opfern forderte?
Swetlana Alexijewitsch hat über mehrere Jahre hinweg mit Menschen gesprochen, für die die Katastrophe zum zentralen Ereignis ihres Lebens wurde: mit kranken und sterbenden Soldaten, mit den Witwen der Liquidatoren, mit Müttern und Kindern, hochdekorierten Wissenschaftlern und mit Bauern. Entstanden sind eindringliche psychologische Porträts, literarisch bearbeitete Monologe, die von Menschen berichten, die sich ihre Zukunft in einer Welt der Toten aufbauen mussten.
(Table of content)
Historische Auskünfte
Interview der Autorin mit sich selbst über weggelassene Geschichte und darüber, warum Tschernobyl unser Weltbild in Frage stellt
Monolog darüber, warum sich Menschen erinnern
Monolog darüber, daß man mit Lebenden und mit Toten sprechen kann
Monolog über ein ganzes Leben, das auf einer Tür festgehalten ist
Monolog eines Dorfes darüber, wie Seelen vom Himmel gerufen werden, um mit ihnen zu wehklagen und zu essen
Monolog darüber, daß du einen Regenwurm findest und das Huhn sich freut
Monolog über ein Lied ohne Worte
Drei Monologe über die uralte Angst und darüber, warum ein Mann schwieg, als die Frauen redeten
Monolog darüber, daß der Mensch nur im Bösen so raffiniert ist und wie einfach und verständlich er in den schlichten Worten der Liebe ist
Soldatenchor
Monolog über alte Prophezeiungen
Monolog über eine Mondlandschaft
Monolog eines Zeugen, der gerade Zahnschmerzen hatte
Monolog darüber, daß der Russe immer an etwasglauben möchte
Monolog darüber, wie schutzlos das kleine Leben in großer Zeit ist
Monolog über die Physik, in die wir alle verliebt waren
Monolog über etwas, das über Kolyma, Auschwitz und den Holocaust hinausgeht
Monolog über die Freiheit und den Traum von einem normalen Tod
Monolog über eine Mißgeburt, die trotzdem geliebt werden wird
Monolog darüber, daß man dem alltäglichen Leben etwas beifügen muß, um es zu verstehen
Monolog über einen stummen Soldaten
Monolog über das Ewige und Verdammte: Was tun, und wer ist schuld?
Monolog eines Verteidigers der Sowjetmacht
Monolog darüber, wie zwei Engel die kleine Olenka mitnahmen
Monolog über die grenzenlose Macht eines Menschen über einen anderen
Monolog über Opfer und Opferpriester
Kinderchor
Eine einsame menschliche Stimme
Statt eines Epilogs
(Review)
»Die Tiefe der Emotionen und die existenzielle Betroffenheit der Opfer wird zu einem literarischen Werk, dessen Tragik sich kein Leser entziehen kann.« DIE WELT
(Author portrait)
Swetlana Alexijewitsch, 1948 in der Ukraine geboren und in Belarus aufgewachsen. Ihre Werke, in ihrer Heimat verboten, wurden in mehr als 30 Sprachen übersetzt. Sie wurde vielfach ausgezeichnet, 1998 mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung und 2013 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. 2015 erhielt sie den Nobelpreis für Literatur.



