Description
(Text)
Ingeborg Bachmann stand mit zentralen Protagonistinnen der deutschsprachigen Literatur in Kontakt. Ihre Briefwechsel mit Marie Luise Kaschnitz, Hilde Domin und Nelly Sachs, die hier erstmals zugänglich gemacht werden, geben einen eindrucksvollen Einblick in die Lebensbedingungen, das literarische Schaffen, die Poetik und das politische Engagement schreibender Frauen nach 1945. Über Generationen und Grenzen hinweg entstehen zwischen den Briefpartnerinnen unterschiedliche Beziehungen: die in Rom beginnende Freundschaft Bachmanns mit Marie Luise Kaschnitz, die pragmatische Zusammenarbeit mit Hilde Domin und das lyrische Gespräch mit Nelly Sachs. Gemeinsam ist den Briefwechseln vor allem die Frage, wie nach der Shoah weitergelebt und weitergeschrieben werden kann. Der Kommentar erläutert die Briefe vor dem Hintergrund von Zeitgeschichte und Literaturbetrieb und versucht, von heute aus, die Werke dieser Autorinnen miteinander ins Gespräch zu bringen.
(Table of content)
Vorwort
Briefe
Ingeborg Bachmann - Marie Luise Kaschnitz
Ingeborg Bachmann - Hilde Domin
Ingeborg Bachmann - Nelly Sachs
Kommentar
Nachwort
Vier Wege
Marie Luise Kaschnitz - 'Es konnte noch alles aus uns werden'
Hilde Domin - »Ob man die verlorene Heimat wiederbekommen kann«
Nelly Sachs - »Leben unter Bedrohung«
Ingeborg Bachmann - »Die Tage wollen länger werden«
Die Wege kreuzen sich
Rom - Ein geistiges Heimatgefühl
»über Grenzen sprechend« - Übersetzung als Lebensform
München 1957
Begegnungen im Text
Bis zum Äußersten gehen
Ihr Worte
»Zugegeben« - zurück nach Rom
»Da stehst du«
Zur Edition
Editorischer Bericht
Überlieferung
Brieftext
Stellenkommentar
Zeittafel
Literatur
Abkürzungsverzeichnis mit Bibliographie
Quellen
Aus weiteren Archiven
Werke und Briefe von Ingeborg Bachmann
Werke und Briefe von Hilde Domin
Werke und Briefe von Marie Luise Kaschnitz
Werke und Briefe von NellySachs
Weitere Literatur
Personenregister
Dank
Fotografien und Faksimiles
Bildnachweise
(Review)
»[Bachmanns] Lyrik fußt auf den ideellen und materiellen Trümmern, die der Zweite Weltkrieg hinterließ - und erweist sich heute wieder als geradezu erschütternd aktuell.« Tobias Schwartz Der Tagesspiegel 20231114
(Author portrait)
Ingeborg Bachmann, geboren am 25. Juni 1926 in Klagenfurt, wurde durch einen Auftritt vor der Gruppe 47 als Lyrikerin bekannt. Nach den Gedichtbänden Die gestundete Zeit (1953) und Anrufung des Großen Bären (1956) publizierte sie Hörspiele, Essays und zwei Erzählungsbände. Malina (1971) ist ihr einziger vollendeter Roman. Bachmann starb am 17. Oktober 1973 in Rom.



