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Description
(Text)
Der vorliegende Erzählband des bedeutsamen argentinischen Schriftstellers umfaßt achtzehn Geschichten, die zwischen 1945 und 1962 entstanden sind. »Wie in Cortázars Geschichten das Künftige das Altbekannte und das Vergangene das bestürzend Unbewußte sein kann, so ist der Alltag bald eine komische Katastrophe, bald ein tragischer Traum. Das Objekt wird Subjekt, das Tier im Aquarium wird zum Betrachter dessen, der es beobachtet, Unwesen wird so leibhaftig geschildert, daß man es beschreiben könnte, ohne es begriffen zu haben. Mädchen verkleiden sich am Bahndamm in Statuen, bis das scheinbar harmlose Spiel zu Ende ist; eine antike Statuette entwickelt mörderische Gegenwart; ein Zweikampf mit einem Pullover, der nicht über den Kopf gehen will, endet mit dem Freitod seines Trägers; ein Symphoniekonzert im Theater sieht nicht den Dirigenten, sondern das Publikum, die Mänaden, triumphieren; eine groteskkomische Ameisenvernichtungsmaschine macht nur Jasmin den Garaus; ein Mann begegnet dem glücklichen Tod in Paris - man kann Cortázar vielleicht verfilmen, nacherzählen kann man ihn nicht!« (Wolfgang Promies)
Die Kritik zählt Cortázar zu der Gruppe von »phantastischen« Erzählern, die, angeregt durch Poe, Kafka und die französischen Surrealisten, in Südamerika eine eigenständige Form des Erzählens entwickelt haben. Cortázar entzieht sich jedoch der vorschnellen Katalogisierung. Die hier erstmals in deutscher Sprache vollständig erscheinenden Erzählungen lassen erkennen, daß Cortázar die zeitgenössische Literatur um einen unverwechselbaren Prosaisten bereichert bat.
(Table of content)
Park ohne Ende. Man beschuldige niemanden. Der Fluß. Die Gifte. Die verstellte Tür. Die Mänaden. Das Götzenbild von den Zykladen. Eine gelbe Blume. Nach Tisch. Die Kapelle. Die Freunde. Der Beweggrund. Torito. Erzählung mit einem tiefen Wasser. Nach dem Mittagessen. Axolate. Die Nacht auf dem Rücken. Ende des Spiels.
(Author portrait)
g nach Paris, wo er bis 1974 als Übersetzer für die UNESCO tätig war. In Paris verfasste er 1963 auch den Roman Rayuela (dt. Rayuela. Himmel und Hölle), der in den sechziger Jahren zum »Kultbuch« einer ganzen Generation von Intellektuellen und Studenten wurde. In Rayuela thematisiert er in provokanter Weise den künstlerischen Schaffensprozess, indem er neben der Handlung selbst »entbehrliche« Kapitel, wie er sie nennt, einfügt, in denen er die ästhetischen Prämissen des Buchs diskutiert. Seit Mitte der sechziger Jahre erschienen erste Übersetzungen seiner Erzählungen ins Englische, Französische, Italienische und Deutsche, und sein internationaler Ruf begann stetig zu wachsen. Es sind vor allem seine Erzählungen (die deutsche Gesamtausgabe, Die Erzählungen, erschien 1998 bei Suhrkamp), die Cortázar bald zu einem der originellsten und kreativsten Autoren Lateinamerikas machten. Seit den sechziger Jahren engagierte sich Cortázar, wie viele lateinamerikanische Intellektuelle, zunehmend politisch, unterstützte die kubanische Revolution, die Regierung Allendes und später auch die sandinistische Revolution in Nicaragua. Sein Gesamtwerk umfasst außer Romanen und Erzählungen auch Theaterstücke, Lyrik und verschiedene Bände mit Kurzprosa; es weist ihn als einen der bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts aus. Julio Cortázar starb am 12. Februar 1984 in Paris.



