Description
(Text)
Strafen und opfern, zaubern und beten, urteilen und werten - viele, zum Teil grundlegende menschliche Tätigkeiten sind unmittelbar mit Religion verbunden. Sie stehen im Zentrum von Marcel Mauss' religionssoziologischen Schriften, die mehr sind als Vorarbeiten für die Religionssoziologie seines berühmten Onkels Émile Durkheim: Sie sind Meilensteine der Sozial- und Kulturwissenschaften. In ihnen erfährt man nicht nur etwas über Sakralisierungsprozesse, sondern auch über die gesellschaftlichen Ursprünge des Magischen und Religiösen überhaupt. Der Band umfaßt die wichtigsten religionssoziologischen Studien, die sich u. a. mit dem Gebet, dem Opfer, der Magie, dem Strafrecht oder dem Verhältnis von Ritualen und Emotionen beschäftigen. Das Nachwort von Stephan Moebius liefert eine systematische Darstellung der Religionssoziologie von Mauss.
(Table of content)
Der Stellenwert der Religionssoziologie in Marcel Mauss' Leben und Werk: Einleitung
Stephan Moebius, Frithjof Nungesser, Christiane Papilloud
Die Religion und die Ursprünge des Strafrechts
Sebald Rudolf Steinmetz
Die Religion und die Ursprünge des Strafrechts
Essay über die Natur und die Funktion des Opfers
Henri Hubert
Über den Unterricht in der Religionsgeschichte der nichtzivilisierten Völker
Entwurf einer allgemeinen Theorie der Magie
Henri Hubert
Über das Buch von William James und einige weitere Studien über dieselben Themen
Einführung in die Analyse einiger religiöser Phänomene
Henri Hubert
Das Gebet
Der obligatorische Ausdruck von Gefühlen (australische orale Bestattungsrituale)
Die Religionssoziologie von Marcel Mauss
Stephan Moebius
(Review)
»Die gewichtigste Neuscheinung versammelt ... Schriften zur Religionssoziologie, in einer exzellenten Übersetzung von Moldenhauer. [Sie ist] sachkundig, dabei auch für fachfremde Leser zugänglich kommentiert.« Andreas Mayer Frankfurter Allgemeine Zeitung 20130801
(Author portrait)
Mauss, MarcelMarcel Mauss (1872-1950), Soziologe und Ethnologe, lehrte an der École Pratique des Hautes Études, bevor er Professor am Collège de France wurde. Zusammen mit Émile Durkheim begründete er die Zeitschrift L'Année Sociologique und zusammen mit Lucien Lévy-Bruhl und Paul Rivet das Institut d'Ethnologie. Von ihm liegt im Suhrkamp Verlag außerdem vor: Die Gabe. Form und Funktion des Austauschs in archaischen Gesellschaften (stw 743)Moebius, StephanStephan Moebius ist Universitätsprofessor für Soziologische Theorie und Ideengeschichte an der Karl-Franzens-Universität Graz und Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.



