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Description
(Text)
Michel Foucault beschreibt Politik nicht als gesonderten Wirklichkeitsbereich, sondern als ein Kräfteverhältnis. Politik ist für ihn zunächst die Fortsetzung des Kriegs mit anderen Mitteln. Später rückt er den Begriff des Regierens ins Zentrum und untersucht Technologien und Rationalitäten der Menschenführung. Er entwirft keine Theorie des Staates, seine Analysen zielen vielmehr auf eine Kritik der politischen Vernunft.Die vorliegende Auswahl aus seinen Schriften und Vorlesungen präsentiert jedoch nicht nur den Analytiker von Machtmechanismen und Wissensformationen, sondern auch den politischen Intellektuellen Michel Foucault. Der Band versammelt neben Grundtexten zu Foucaults politischer Philosophie auch seine Stellungnahmen unter anderem zur Strafjustiz, zur iranischen Revolution und zur Verhängung des Kriegsrechts in Polen. Ulrich Bröcklings Nachwort zeigt die spannungsreiche Entwicklung von Foucaults politischem Denken zwischen Analyse und Intervention.
(Table of content)
I. Genealogien des Politischen
[Von der Souveränität zur Disziplin]
[Staatsräson, Polizei]
Die politische Technologie der Individuen
[Biopolitik: Leben machen und sterben lassen]
II. Menschenregierungskünste: Geschichte der Gouvernementalität
Die »Gouvernementalität« (Vortrag)
[Liberale Gouvernementalität]
[Neoliberale Gouvernementalität I: Die soziale Marktwirtschaft]
[Neoliberale Gouvernementalität II: Die Theorie des Humankapitals]
III. Kritik des Regierens
Was ist Kritik?
Polemik, Politik und Problematisierungen
IV. Sich-selbst-Regieren
Enkráteia
[Mut und Wahrheit]
V. Politische Interventionen
1. Zur Rolle der Intellektuellen
Die politische Funktion des Intellektuellen
Mächte und Strategien
2. Kritik des Gefängnissystems
Michel Foucault: Verbrechen und Strafen in der UdSSR und anderswo
Folter ist Vernunft
3. Staat, Terrorismus, Sicherheit
Michel Foucault: die Sicherheit und der Staat
»Wir fühlten uns als schmutzige Spezies«
4. Religion und Revolution
Wovon träumen die Iraner?
Eine Revolte mit bloßen Händen
Offener Brief an Mehdi Bazargan
Nutzlos, sich zu erheben
5. Sexualität und Politik
Der gesellschaftliche Triumph der sexuellen Lust: ein Gespräch mit Michel Foucault
Michel Foucault, ein Interview: Sex, Macht und die Politik der Identität
(Author portrait)
Foucault, MichelPaul-Michel Foucault wurde am 15. Oktober 1926 in Poitiers als Sohn einer angesehenen Arztfamilie geboren und starb am 25. Juni 1984 an den Folgen einer HIV-Infektion. Nach seiner Schulzeit in Poitiers studierte er Philosophie und Psychologie in Paris. 1952 begann seine berufliche Laufbahn als Assistent für Psychologie an der geisteswissenschaftlichen Fakultät in Lille. 1955 war er als Lektor an der Universität Uppsala (Schweden) tätig. Nach Direktorenstellen an Instituten in Warschau und Hamburg (1958/1959) kehrte er 1960 nach Frankreich zurück, wo er bis 1966 als Professor für Psychologie und Philosophie an der Universität Clermont-Ferrand arbeitete. In diesem Zeitraum erschien 1961 seine Dissertationsschrift Folie et déraison. Histoire de la folie à l'âge classique (dt.: Wahnsinn und Gesellschaft). Er thematisierte darin die Geschichte des Wahnsinns und das Zustandekommen einer Abgrenzung von geistiger Gesundheit und Krankheit und die damit einhergehenden sozialen Mechanismen. 1965 und 1966 war er Mitglied der Fouchet-Kommission, die von der Regierung für die Reform des (Hoch-)Schulwesens eingesetzt wurde. 1966 wurde Les mots et les choses - Une archéologie des sciences humaines (dt.: Die Ordnung der Dinge) veröffentlicht, worin er mit seiner diskursanalytischen Methode die Wissenschaftsgeschichte von der Renaissance bis ins 19. Jahrhundert untersuchte. Nach einem Auslandsaufenthalt als Gastprofessor in Tunis (1965-1968) war er an der Reform-Universität von Vincennes tätig (1968-1970). 1970 wurde er als Professor für Geschichte der Denksysteme an das renommierte Collège de France berufen. Gleichzeitig machte er durch sein vielfältiges politisches Engagement auf sich aufmerksam. In diesem Kontext entstand die Studie Surveiller et punir (dt.: Überwachen und Strafen). 1975-1982 unternahm er Reisen nach Berkeley und Japan sowie in den Iran und nach Polen.



