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Description
(Text)
Robert Walser hat bekanntlich zwischen 1925 und 1933 auf mehr als 500 Blättern in seiner jahrzehntelang als unentzifferbar geltenden Schrift Prosatexte, Gedichte, Dramolette notiert. Für seine Mikrogramme benutzte er sogenannte Kunstdruckblätter, einen Kalender sowie alltägliche Papiere, die ihm in die psychiatrische Klinik Waldau zugesandt wurden.In jahrelanger Arbeit haben zunächst Jochen Greven, dann Bernhard Echte und Werner Morlang , die Texte entziffert und ediert. In ihnen versucht Walser, in allem Wechsel von Erlebnissen und Stimmungen »sich selbst willkommen zu heißen« oder, wie er an anderer Stelle sagt, »Unentweihtheiten« an sich zu entdecken.In diesem Band werden circa 15 Mikrogramme in der Originalgröße und -farbe wiedergegeben. Auf die Abbildung folgt jeweils die Transkription.
(Table of content)
Mikrogramme
Es gibt da
Dort, wo mich einstmals gute Menschen sah'n
Man wird von einer Hand
Vor zirka zweihunderttausend Jahren
Und nicht einmal zu wissen, wie viele Einwohner diese Stadt hat
Sonst zieh' ich immer erst einen Prosastückkittel, also eine Art Schriftstellerjacke an
Die Jungfrau / Der Befreier
Ja, ich gesteh's
Jeder hervorragende Mensch ist irgendeinmal in Zürich
Nun wieder diese kleine Prosa
Selber zu tanzen untersagte ich mir
Was ich schreibe, wird vielleicht ein Märchen sein
In dem Reisekorb oder Wäschekorb
Mimosa
Nekrolog
Weiße Männer
Grausame Bräuche, Sitten, Gewohnheiten usw.
Was dies unser Zeitalter vielleicht am besten kennzeichnet
O, wie mußte sie gestern im hervorragendsten Kaffeehaus unserer Stadt [. . .] lachen
Wenn ich mich mit diesem Aufsatz über Theaterzustände eigentlich gar nicht beeile
Es träumte mir diese Nacht nichts
Ohne mich lang zu besinnen, nenne ich ihn Olivio
Wenn jede beliebige Täsche glaubt
Mit kraftvoller Zartheit
Ich lasse Sie mit heutiger Schreibbemühung wissen
Einen Weltstadtaufenthalt nicht höher einzuschätzen
In einem Gemach, dessen Wände schwarz strahlten
Vor Wut über ihre Wut war sie grün
Diese Geschichte ist eine eher drollige als schöne
Frau Rundlich besaß eine prächtige Postur
Die, die ihn bewohnen, die ihm seine Bezeichnung geben, haben etwas Zottiges
Hier wird sorgsam übersetzt
Diese Schneelandschaft wünsche ich mir hübsch
Kommentar
Nachwort
Literatur- und Siglenverzeichnis
(Author portrait)
Walser, RobertRobert Walser wurde am 15. April 1878 in Biel geboren. Er starb am 25. Dezember 1956 auf einem Spaziergang im Schnee. Heute ist Walser durch seine Romane, seine feuilletonistische Prosa, seine Gedichte und seine Dramolette als einer der bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts anerkannt. Nach seiner Schulzeit absolvierte er eine Banklehre und arbeitete als Commis in verschiedenen Banken und Versicherungen in Zürich. Seine ersten Gedichte, die 1898 erschienen, ließen ihn rasch zu einem Geheimtip werden und verschafften ihm den Zugang zu literarischen Kreisen. Nach Erscheinen seines ersten Buches Fritz Kochers Aufsätze folgte er 1905 seinem Bruder Karl nach Berlin, der dort als Maler und Bühnenbildner den Durchbruch erzielt hatte. In rascher Folge publizierte Walser nun seine drei Romane Geschwister Tanner (1907), Der Gehülfe (1908) und Jakob von Gunten (1909). Infolge einer psychischen Krise geriet Walser Anfang 1929 gegen seinen Willen in die Psychiatrie, deren Rahmen er nie mehr verlassen konnte. 1933 von der Berner Klinik Waldau nach Herisau verlegt, gab er das Schreiben vollständig auf und lebte dort noch 24 Jahre als vergessener anonymer Patient. Sein Werk erscheint seit 1978 im Suhrkamp Verlag, seit 2018 auch in der neuen kommentierten Berner Ausgabe.



