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Description
(Text)
Der deutsche Mittelstand und die Schuld: eine Familiengeschichte als Fallstudie
Ein Selfmademan aus der Provinz sieht das NS-Regime als Weg zum Erfolg. Eine Zementwarenfabrik, ein Weingut sind im Besitz der Familie. Schon bald beteiligt sich das Familienunternehmen am Bau des Westwalls und errichtet auf dem Firmengelände ein Lager für Zwangsarbeiter, während das Weingut die Wachmannschaften des KZ Sachsenhausen mit rheinhessischem Wein beliefert: Geschäfte, die nur möglich sind durch enge persönliche Verbindungen und Seilschaften, vor Ort und bis in die NS-Führungsriege. In diesem System werden die fünf Kinder des Patriarchen auf ihre je eigene Art zu Tätern und zu Opfern.
Die Autorin ist die Urenkelin des Firmengründers. Sie geht einem wachsenden Unbehagen nach, sucht in den Archiven nach Belegen für das lang Verdrängte - und wird fündig. So erzählt Christina Strunck nicht nur die Geschichte ihrer Familie, sondern auch die Mikrogeschichte einer Gemeinde. Zugleich leuchtet sie mit ihrer Fallstudie ein noch immer unterbelichtetes Thema aus: die Rolle des deutschen Mittelstands im «Dritten Reich».
(Review)
So mutig wie herzergreifend. So erschreckend wie wahr. Christina Struncks Spurensuche führt schonungslos in die Abgründe der Nazi-Herrschaft, am Beispiel der eigenen Familie, eines kleines Ortes, einer ganzen Gesellschaft. Ein brandaktuelles Buch, leider. Dorothee Röhrig 20250730
(Author portrait)
Christina Strunck, geboren 1970 in München, ist Professorin an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und leitet das dortige Institut für Kunstgeschichte. Ihre Dissertation über den Bildhauer und Architekten Gianlorenzo Bernini wurde 2001 mit der Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft ausgezeichnet; es folgten Stipendien- und Forschungsaufenthalte u.a. in Rom, Paris, Florenz, Los Angeles und Cambridge. Sie ist spezialisiert auf italienische, französische und britische Kunst des Zeitraums 1500 bis 1800. Durch die unerwartete Konfrontation mit der Spruchkammerakte ihres Urgroßvaters sah sie sich gezwungen, in die Erforschung der eigenen familiären Vergangenheit einzutauchen.