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Description
(Text)
Die wahnsinnige oder ertrinkende Ophelia wird im 19. Jh. schlagartig zu einer der beliebtesten Frauengestalten in der Malerei. Simone Kindler verfolgt erstmals die komplexe Entwicklungsgeschichte dieses Bildmotivs. Dabei konzentriert sie sich vor allem auf den gesellschaftlichen Kontext.Anhand ausgewählter Werkanalysen (Johann Heinrich Füßli, Tod der Ophelia; Eugène Delacroix, La mort d'Ophélie, u. a.) geht sie dann der Entstehung des Ophelia-Motivs in der Kunst nach. Unter Einbeziehung des kulturhistorischen Geschlechterdiskurses weist die Autorin nach, dass eine breite und damit 'positive' Rezeption der Figur im aufgeklärten 18. Jahrhundert nicht denkbar ist. Erst mit der romantischen Uminterpretation der Ophelia auf der Bühne durch Harriet Smithson 1827 wird eine folgenreiche Wende eingeleitet. Die Autorin zeigt, dass der Wechsel des Paradigmas in Delacroix' Arbeiten zum Tod der Ophelia (1838 - 1844 - 1853) endgültig vollzogen wird und dass seitdem erstmals von einem komplexenOphelia-Motiv gesprochen werden kann. Die Autorin rekonstruiert damit erstmals kulturhistorisch die Rezeptionsgeschichte der Ophelia und erklärt den aufschlussreichen Wechsel von einer Frauenfigur 'am Rande' der Aufmerksamkeit zu einer Figur des 'öffentlichen' Lebens im 19. Jahrhundert.
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