Description
(Short description)
Welche Ziele und Absichten verfolgten die UdSSR nach 1945 für Deutschland? Erstaunlicherweise finden sich Antworten zu dieser Frage weniger auf der Ebene der Außen- und Sicherheitspolitik. Elke Scherstjanoi hat ihre Studie daher auf das Agieren sowjetischer Vertreter innerhalb der SBZ/DDR ausgerichtet. Inwieweit von Sowjetisierungsabsichten gesprochen werden kann und mit welchen Problemen sowjetisch gelenkte Gesellschaftspolitik im Osten Deutschlands behaftet war, untersucht sie anhand der Agrarpolitik, bei der die SED-Führung mit den Besatzungsbehörden entschieden kooperierte. Die Untersuchung ist ein Beitrag zur Wirtschafts- und zur Herrschaftsgeschichte der frühen DDR und gewährt neue Einblicke in die Vor- und Nachgeschichte des 17. Juni 1953. Dem Buch ist eine CD-ROM mit Dokumenten zur agrarpolitischen Kooperation zwischen SED und Sowjetischer Kontrollkommission beigelegt.
(Text)
Auf der Ebene der Außen- und Sicherheitspolitik haben die Quellenstudien der letzten Jahre keine zufriedenstellende Klarheit über die deutschlandpolitischen Absichten der UdSSR nach 1945 gebracht. Deutlicher lassen sich die Ziele und Kalküle aus dem Agieren sowjetischer Vertreter in der SBZ/DDR ablesen. Hier ist es die Agrarpolitik, die daraufhin untersucht wird, inwieweit sie Sowjetisierungsabsichten verfolgte und mit welchen Problemen sich sowjetisch gelenkte Gesellschaftspolitik im Osten Deutschlands auseinandersetzen musste. Im Detail werden zentrale Entscheidungen der Jahre 1949 bis 1953 rekonstruiert. Die Untersuchung ist damit ein Beitrag zur Wirtschafts- und zur Herrschaftsgeschichte der frühen DDR zugleich, der auch Einblicke in die Vor- und Nachgeschichte des 17. Juni 1953 gewährt. Dem Buch ist eine CD-ROM mit Dokumenten zur agrarpolitischen Kooperation SED-Sowjetische Kontrollkommission beigelegt.
(Review)
"Elke Scherstjanois gewichtige Studie verdient nicht nur Respekt, sondern auch eine intensive Auseinandersetzung." Arnd Bauerkämper in sehepunkte 8 (2008), Nr. 1 "Die mit wissenschaftlicher Akribie angefertigte Monografie bereichert unsere Kenntnis über einen wichtigen Abschnitt der ostdeutschen nachkriegsgeschichte. Sie ist einem breiten Leserkreis zu empfehlen." Christel Nehring, JahrBuch für Forschung zur Geschichte der Arbeiterbewegung 2008 "Elke Scherstjanois Studie hat empirisch eindringlich wie kaum eine Untersuchung zuvor das ambivalente Verhältnis zwischen sowjetischer Besatzungsmacht und ostdeutschen Funktionären und Apparaten auf einem ganz konkreten Politikfeld analysiert." Ilko-Sacha Kowalczuk in Zeitschrift des Forschungsverbundes SED-Staat 22 (2007)
(Author portrait)
Elke Scherstjanoi ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin, Abteilung Berlin.