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基本説明
Ein Klassenkamerad von Johnson, Heinz Lehmbäcker, blieb in der DDR und hat Land und Leute von den fünfziger Jahren bis in die Gegenwart durch das Kameraauge beobachtet. Der vorliegende Band vereint diese Forografien mit Texten.
Description
(Text)
"Sonst war der Tannenkrug geschlossen, die Grenzburg hatte einen von ihren wöchentlichen 'Schließtagen'. Die Wahrheit zu sagen, war ich ja auch bloß gekommen wegen des Ausblicks vom Kamm des Heidbergs, wo ein Abhang sich öffnet, güstrower Kindern wohlbekannt als Schlittenbahn, auch dem Auge freien Weg öffnend über die Insel im See und das hinter dem Wasser sanft ansteigende Land, besetzt mit sparsamen Kulissen aus Bäumen und Dächern. Obschon ich dieses Bildes gewärtig sein zu hoffe in der Stunde meines Abscheidens, wäre ich doch verbunden für eine fotografische Ablichtung davon, gerade wenn die Sonne düstere Regenwolken zur Seite drängt." So ist es zu lesen in einem Brief, den Uwe Johnson 1982 nach einem Besuch in der DDR Heinz Lehmbäcker schreibt, der als Fotograf und als Wissenschaftsjournalist für das DDR-Fernsehen arbeitete.
Lehmbäcker zieht mit seiner Kamera los und schießt das gewünschte Foto, auch wenn das Wetter nicht Johnsons Vorstellungen entspricht. Was er nicht wusste: Johnson brauchte das Bild für eine Stelle in den Jahrestagen, und also sind, der Johnson eigenen dokumentarischen Akribie gehorchend, dort die Wolken bereits verflogen.
(Author portrait)
Uwe Johnson, geb. 1934 in Kammin/Vorpommern, studierte Germanistik in Rostock und Leipzig. In Rostock weigerte er sich, die staatliche Verleumdung der 'Jungen Gemeinde' zu unterstützen, weshalb er exmatrikuliert wurde. Im Zuge der staatlichen Schadensbegrenzung nach dem 17. Juni 1953 wurde Johnson wieder zum Studium zugelassen. Johnsons Mutter verließ mit seiner Schwester 1956 die DDR. Er blieb. Erst zum Erscheinen seines Romans 'Mutmassungen über Jakob', 1959, zog Johnson nach Westberlin. Nach den ersten Romanen einigte sich die Kritik zu Johnsons Missfallen auf das Etikett Dichter der beiden Deutschland. 1960 erhielt er den Fontane-Preis der Stadt West-Berlin. 1966-68 lebte er mit seiner Familie in New York, wo er als Schulbuchlektor arbeitete. 1971 wurde der Schriftsteller mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. Drei Jahre später zog Johnson nach Sheerness in England, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 1984 lebte.