Description
(Text)
Die simple Wahrheit über eine komplizierte Beziehung
Ein Mann, eine Frau. Schon wird es kompliziert. Warum stellt sie Fragen, die sie eigentlich nicht beantwortet haben will? Und warum ist er so dumm, es trotzdem zu tun? Das Buch der Comedy-Autoren Howard J. Morris und Jenny Lee ist ein Augenöffner für alle, die an den Tücken und Fallen einer Beziehung zeitweise verzweifeln, die Hoffnung aber nicht aufgeben wollen.
(Extract)
Nun ist es mir doch wieder passiert. Diesmal ging alles so schnell, dass ich es nicht mal bemerkte. Ich hatte es nicht kommen sehen. Dachte, es würde ein ruhiger Abend werden. Aber mitnichten. Ihr Blick sprach Bände: Sie war total empört. Dazu schüttelte sie ungläubig den Kopf. Und ihre Miene schien fassungslos zu fragen: "Hast du wirklich gerade diese Ungeheuerlichkeit begangen? Schon wieder!?" Und dann trafen mich ihre Worte wie Maschinengewehrsalven: "Machst du das, weil du mich nicht genug liebst? Oder weil deine Bedürfnisse immer an erster Stelle stehen? Oder weil du so dumm bist, dass du nicht verstehst, was ich will?"
"SOLL ICH MIR DAVON JETZT ETWAS AUSSUCHEN?", fragte ich empört zurück. "MEHR HAST DU NICHT ZU BIETEN?"
Natürlich ist Frage Nummer drei richtig. Es ist immer Nummer drei. Ich bin wohl wirklich zu dumm und verstehe sie einfach nicht. Aber das will sie nicht hören. Sie meint, nur weil ich zufällig ein unersättlicher Leser und ein großartiger Gesprächspartner bin, soll ich ihr immer an der Nasenspitze ablesen können, was sie von mir will. Dem ist nicht so. Meistens weiß ich nicht, worüber sie sich aufregt, ja, noch nicht mal, wovon sie überhaupt redet. Denn obwohl sie fast immer die Liebenswürdigkeit und Sanftmut in Person ist, hat sie, offen gestanden, die restliche Zeit einen absoluten Knall. (Und das, Liebling, sage ich mit aller gebotenen Zuneigung.)
Und wenn der Zorn schließlich verraucht ist, sitzen wir immer wieder fassungslos auf unserer Couch und starren ins Leere. Sie fragt sich, wie ich es wieder mal geschafft habe, mich wie ein absoluter Vollidiot zu benehmen, und ich suche verzweifelt nach einer Erklärung, warum sie manchmal so verrückt ist wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen. Eines Abends jedoch zuckte sie mit den Schultern, als füge sie sich der Übermacht der unausweichlichen Tatsachen, und meinte resigniert: "So ist es eben, oder? So und nicht anders."
"Was ist so und nicht anders?", fragte ich.
"Ich mach dich verrückt, und du verstehst mich einfach nicht."
Und plötzlich ging uns beiden ein ganzer Kronleuchter auf.
"Ich mach dich verrückt. Und du verstehst mich einfach nicht", wiederholte sie.
"Das wäre ein toller Titel für dein nächstes Buch!", rief ich begeistert.
Jenny Lee, die Urheberin dieser brillanten Erkenntnis und meine Lebenspartnerin, lachte nur über meinen Vorschlag, wie es Autorinnen oder Autoren häufig tun, wenn man ihnen so etwas sagt wie "Darüber könnten Sie doch ein Buch schreiben!". (Der Gerechtigkeit halber muss ich allerdings eines zugeben: Als sie mir gegenüber einmal einräumte: "Ich bin ein Opfer fehlgeleiteter, überspannter Emotionen", hatte ich ebenfalls vorgeschlagen, das sei doch ein guter Titel für ihr nächstes Buch. Vielleicht bin ich also nicht sonderlich begabt für Titelfindung.)
Am nächsten Tag spukte mir der Titel jedoch immer noch im Kopf herum. Je länger ich darüber nachdachte, desto mehr musste ich schmunzeln, und ich nickte immer wieder wissend vor mich hin. Aber was war mir eigentlich klar geworden? Und woher wusste ich so genau, dass meine Erkenntnis richtig war? Tief im Inneren war ich mir jedoch absolut sicher: Frauen machen Männer verrückt. Und Männer verstehen Frauen einfach nicht. Es war eine schlichte Erkenntnis, mir aber erschien sie wie eine Offenbarung. War sie vielleicht der Schlüssel, um diese ebenso wichtigen wie komplizierten Beziehungen in unserem Leben besser zu gestalten?
Ich weihte meinen Freund Sean in meine Entdeckung ein, einen Mann, der vom Verhalten des schönen Geschlechts oft vollkommen verwirrt ist, insbesondere von dem seiner Freundin. Als er mir zugehört hatte, musste er ebenso lachen wie ich, und dann sah ich auch bei ihm dieses wissende Nicken. Ihm ging gerade das gleiche Licht auf wie mir. Die nächsten drei Tage verbrachte er damit, seiner Freundin zu verklickern, sie sei plemplem, und er ein Volltrottel. (Einige Zeit später trennten sie sich dann. Ich bin mir aller