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Description
(Text)
Jane Austen ist ein Vampir! And she is not amused
Jane Austen starb 1817 im Alter von 41 Jahren. Was keiner weiß: Ihr Tod war nur vorgetäuscht, denn sie ist ein Vampir. Heute lebt sie unerkannt in den USA, und ihr Vampirdasein hat sie gründlich satt. Ihre eigenen romantischen Gefühle sind stets von vornherein zum Scheitern verurteilt bis plötzlich Lord Byron wieder auftaucht, mit dem sie damals eine stürmische Affäre hatte. Und der sie zum Vampir gemacht hat. Auf einmal findet sich Jane inmitten einer ihrer eigenen Romanzen wieder
Auf unnachahmliche Weise verwebt Michael Thomas Ford die Geschichte der berühmtesten Schriftstellerin aller Zeiten mit einem modernen Mythos.
(Extract)
Meine liebe Cassandra, ich wünschte mir wirklich, du hättest gestern Abend auf der Party sein können. Ich war gezwungen, Konversation mit den unangenehmsten Frauenzimmern zu betreiben, die man sich nur denken kann. Andererseits, wie ich dir schon gesagt habe, wünsche ich mir die Menschen gar nicht zu angenehm; denn so bleibt mir erspart, sie von Herzen zu mögen.
Natürlich waren das nicht exakt die Worte, die Jane ihrer Schwester an jenem Heiligabend vor so langer Zeit geschrieben hatte, aber sie waren doch sehr ähnlich gewesen. Man konnte außerdem nach über zweihundert Jahren kaum von ihr erwarten, sich an jedes kleine Detail ihrer umfangreichen Korrespondenz zu erinnern. Auch wenn sie es ja eigentlich überprüfen könnte: Ihre gesammelten Briefe standen keine drei Meter von ihr entfernt in einem Regal. Doch sie beließ es dabei und stellte sich vor, wie sie die unangenehme Frau, die sie vor sich sah, in einem Brief an Cassie beschreiben würde.
Melody Gladstone war zierlich. Ihre blasse Haut und ihre Arme, die an die Flügel eines Vögelchens erinnerten, verliehen ihr den Anschein von Zerbrechlichkeit, so als ob sie jeden Moment unter dem Gewicht ihres eigenen Kopfes zusammenbrechen könnte. Ihr Haar, blond wie Sommerweizen, wurde in ihrem Nacken von einem rosa Band zusammengehalten. Ihre Stimme klang sanft, und jeder Zuhörer im Raum war gezwungen, sich während ihrer Lesung mit dem Kopf nach vorne zu beugen.
Elizabeth, deren frühere Fröhlichkeit zurückgekehrt war, wollte gerne von Mr. Darcy wissen, weshalb er sich überhaupt in sie verliebt habe. "Wie konntest du nur den Anfang finden?", fragte sie ihn. "Ich kann zwar verstehen, dass du ganz gut vorankamst, nachdem der Anfang gemacht war; was aber brachte den Stein ins Rollen?" "Ich kann nicht die genaue Stunde nennen oder den Ort oder den Blick oder die Worte, welche den Grundstein legten. Das ist zu lange her. Ich war mittendrin, ehe ich merkte, dass ich begonnen hatte." "Meiner Schönheit hast du früh widerstanden, und was mein Benehmen betrifft - mein Verhalten dir gegenüber war immer bestenfalls unhöflich zu nennen, und nie habe ich mit dir gesprochen, ohne den Wunsch zu verspüren, dir wehzutun. Sag mir also ehrlich, hast du mich meiner Ungehörigkeit wegen bewundert?" "Der Lebhaftigkeit deines Gemüts wegen, ja." "Du darfst es ruhig als Ungehörigkeit bezeichnen, denn nichts anderes ist es gewesen. Tatsache ist, du hattest Höflichkeit, Ehrerbietung und aufmerksamen Übereifer satt. Du warst angewidert von den Frauen, deren einziges Anliegen es war, mit allem, was sie sagten und taten, deine Zustimmung zu finden. Ich habe dein Interesse geweckt, weil ich so anders war. Wärst du nicht ein so freundlicher Mensch gewesen, hättest du mich dafür gehasst; doch trotz der Mühen, die du auf dich nahmst, dich zu verstellen, waren deine Motive immer edelmütig und gerecht. Und in deinem Herzen verabscheutest du die Menschen, die dich so gelissentlich umwarben. So - ich habe es dir erspart, dich erklären zu müssen. Und ehrlich, wenn ich es so bedenke, kommt mir alles höchst vernünftig vor. Gewiss erfuhrst du nichts Gutes von mir - doch das zählt nicht, wenn man sich verliebt."
Melody Gladstone schloss das Buch in ihren Händen und studierte aufmerksam ihr Publikum. "Wie Sie sehen", sagte sie, "verliebte sich Mr. Darcy in Elizabeth, weil sie keine Angst hatte, sie selbst zu sein. Dies war ihre Belohnung dafür, nicht den erstbesten Antrag angenommen zu haben."
Zustimmendes Gemurmel ertönte im Raum.
"Ich hab' dir gesagt, es würde voll werden." Am hinteren Ende des Ladens war Lucy neben Jane getreten. Mit offensichtlicher Genugtuung betrachtete sie die vielen Leute, die auf Klappstühlen zwischen den Bücherregalen gezwängt saßen.
"Das ist es allerdings", antwortete Jane ihrer jungen Verkäuferin. "Ich kann nicht glauben, dass sie ihr diesen Unsinn abnehmen." Es war schlimm genug, dachte sie, dass so viele von ihnen in den Gewändern der Protagon