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Description
(Text)
Das Mädchen Alea wurde unfreiwillig zur Erbin großer Macht. Um mehr über ihre magischen Kräfte und ihr Schicksal zu erfahren, begibt sie sich auf die Suche nach einer verschollenen Bibliothek. Doch es ist ein gefährlicher Weg in einer vom Krieg heimgesuchten Welt, in der Alea viele unsichtbare Feinde auflauern. Nur wenige Freunde halten dem mutigen Mädchen die Treue. Gleichzeitig trifft Alea immer wieder auf die weiße Wölfin Imala, die ihr in besonders gefährlichen Situationen zur unschätzbaren Verbündeten wird. Doch niemand ahnt, wie eng das Schicksal Aleas und das der gesamten Inselwelt in Wahrheit mit dem der geheimnisvollen Wölfin verwoben ist ...
Die zweite Folge der neuen Fantasy-Saga aus Frankreich!
(Extract)
Prolog
Das Gedächtnis der Erde
Das Gedächtnis der Erde ist ein anderes als das der Menschen. Man glaubt, alles über die Geschichte und die Welt zu wissen, aber es gibt ferne Zeitalter, in denen noch tausend Wunder lebten, die heute verschwunden sind. Nur die Bäume erinnern sich, und der Himmel und der Wind... So begegneten sich eines Nachts, in einer vergessenen Zeit, zwei Welten unter dem Blick der Erde.
Es war am Abend eines schönen Herbsttags. Der Sommer war nur noch eine Erinnerung, ein paar letzte Blätter auf den Bäumen der kleinen Täler, ein paar Tiere auf der Suche nach Nahrung, um sich auf den Winter vorzubereiten. Der Wind fuhr in die Koniferen des Gor-Draka-Gebirges. Der Himmel verfinsterte sich bereits.
Er war von Südwesten gekommen; einen großen Sack über der Schulter, ein gerader Schatten, den Kopf bedeckt, war er entschlossenen Schrittes in den Norden von Gaelia unterwegs. Er war noch weit von seinem Ziel entfernt, von diesem Gebäude, das sich hoch oben auf einer geheimnisvollen Halbinsel erhob. Sai-Mina. Der Palast der Druiden, der Tempel aller Weisheiten, wo er unterwiesen werden wollte.
Cathfad, Sohn von Katubatuos. Sein Name trug bereits das Gewicht seines Schicksals. Eines Tages würde er Großdruide sein, und eines Tages würde er durch die Welt ziehen, um sein Wissen weiterzugeben.
War es der Zufall, der ihn an diesem Herbstabend an genau diesen Ort geführt hatte? Oder war es die Moira? Nichts in dieser Landschaft konnte das Geheimnis dieses Ortes preisgeben, und doch entschied er sich, die Nacht hier zu verbringen, am Fuß des Gebirges, ein paar Wegstunden von Atarmaja entfernt, unter dem großen Felsen, der die beiden Welten trennt.
Vor dem Eingang zum Sid.
Erst nachdem er einen Hasen und ein paar in der Umgebung gesammelte Früchte verzehrt hatte, bemerkte der junge Mann die eigenartige Form des Felsens, der sein Lager überragte. Ein hoher Dolmen, dessen Oberfläche vollkommen glatt war. Ein steinerner Riese gleichsam, der über ihn wachte.
Langsam stand er auf und ging zu dem großen Steinblock. Der Mond warf seinen Schatten vor ihm auf den Boden, und die Nacht hüllte das Monument in eine sonderbare Stille. Derjenige, der später einmal Druide sein würde, streckte die Arme nach dem Stein aus, um ihn zu berühren. Der Felsen war irgendwie ungewöhnlich, als würden seine perfekten Proportionen ihm unweigerlich etwas Göttliches verleihen.
Cathfad hielt den Atem an und legte seine Hand vorsichtig auf die graue Oberfläche. Statt der Kälte, die er erwartet hatte, fand er einen warmen, angenehmen, fast lebendigen Felsen. Überrascht zog er die Hand zurück und entfernte sich einen Schritt. Sofort schien die Felswand ihre Farbe zu verändern. Cathfad hob den Kopf, um zu sehen, ob der Mond etwa eigenartige Reflexe hervorrief. Aber der Mond war bleich, und der Stein färbte sich rot.
Der junge Mann wich noch mehr zurück. Angst packte ihn, als in den wogenden Reflexen plötzlich eine Gestalt erschien. Es waren die Formen einer Frau. Die vollkommenen Formen einer Frau. Die Umrisse wurden immer deutlicher, als käme das Bild langsam näher und ließe einen Körper, ein Gesicht, einen Blick erahnen.
Cathfad war verblüfft. Er stand regungslos da und betrachtete die märchenhafte Erscheinung. Die Frau blickte ihn an. Nein, sie lächelte ihm zu. Bald verschwanden die flackernden roten Flammen hinter ihr, und schließlich stand sie tatsächlich vor ihm.
Sie war wunderschön und wild. Schwarze Haare, große blaue Augen, die dunkle Haut der Leute aus dem Süden. Sie war schlank, wirkte irgendwie zerbrechlich und sagte kein Wort.
Mit der Anmut einer Tänzerin öffnete sie die Arme, ging auf den jungen Mann zu und nahm zärtlich lächelnd seine Hände.
Kein Wort. Nur Blicke. Ihre beiden Körper vereinten sich unter den Küssen des Mondes, und die Nacht begleitete ihre Liebesspiele wie ein diskreter Zeuge. So einfach war das.
Am Morgen schreckte Cathfad