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Description
(Short description)
Im Gegensatz zu autonomiezentrierten Würdeverständnissen entwickelt die Arbeit ein vulnerabilitätstheoretisches Verständnis als Basis für ein soziales Freiheitskonzept. Der Mensch besitzt nicht als autonomiefähiges Vernunftwesen, sondern als vulnerables Naturwesen Würde. Als Subjekt wird er dabei durch das objektive Gewissen anerkannt, welches die Freiheitsverwirklichung anstelle durch Selbstermächtigung vielmehr durch gewissensgeleitete Selbstbeschränkung gegenüber der leidenden Natur antreibt.
(Text)
Die Würde gilt als der höchste Wert, nach dem sich die Ordnung des Zusammenlebens auszurichten hat. Wie Freiheit geordnet wird, hängt also davon ab, was man unter Würde versteht. Mit Kant hat sich in der modernen Gesellschaft ein autonomiegestütztes Würdeverständnis etabliert. Um die ökologischen und sozialen Defizite des daraus folgenden formalen und individualistischen Freiheitsbegriffs zu korrigieren, wird hier ein vulnerabilitätstheoretisches Verständnis als Grundlage für eine ökologisch-soziale Freiheitsordnung entwickelt. Der Mensch besitzt demnach Würde, nicht, weil er als Vernunftwesen autonomiefähig, sondern weil er als Naturwesen samt seiner Freiheit vulnerabel ist und vom objektiven Gewissen als solches Subjekt anerkannt wird. Das Gewissen ist also der Grund der Würde, nicht die Autonomie. Der dialektische Freiheitsfortschritt wird anstatt in der Selbstermächtigung des Menschen in der gewissensgeleiteten, empathischen Selbstbeschränkung gegenüber der leidenden Natur gesehen.
(Table of content)
Erster Teil: Dialektische Begründung der Würde mit einem Akt der Selbstbeschränkung der VernunftVorklärung: Würde zwischen Moral und RechtWürde zwischen Vernunft und NaturZweiter Teil: Dialektisch-Kontraktualistische Konzipierung einer würdebasierten sozialen FreiheitsordnungVorklärung: Der normative Ausgangspunkt für Prinzipien einer sozialen Freiheitsordnung - Korrektur der Defizite bei Kant und RawlsPrinzipien einer vierdimensionalen sozialen FreiheitsordnungDritter Teil: Vulnerabilitätstheoretische Rekonstruktion der grundgesetzlichen WürdenormVorklärung: Kritik autonomiebasierter Würdedefinitionen und Versuch einer EmpathieformelPrinzipialität würdebasierter Freiheit im Grundgesetz
(Text)
»Dialectic of Dignity. On the Principiality of Self-Restriction for a Social Order of Freedom«: In contrast to autonomy-centered conceptions of dignity, this study develops a vulnerability-theoretical understanding as the basis for a social concept of freedom. Human dignity is grounded in being a vulnerable natural being, not in the capacity for autonomy as a rational being. Subjectivity is constituted through recognition by the conscience, which drives the realization of freedom not through self-empowerment, but through conscience-guided self-restriction in relation to suffering nature.



