Description
(Short description)
Im Bereich des (europäischen) Verbrauchervertragsrechts führen fehlende Berücksichtigung verhaltenswissenschaftlicher Erkenntnisse beziehungsweise deren unzureichende Umsetzung zu ineffektiver Regulierung und abweichender Handhabung in der Praxis. Ferner erzeugen konsumorientierte Ansätze bei Verbrauchern problematische Erwartungshaltungen, denen durch Einforderung von Selbstverantwortung zu begegnen ist. Gleichzeitig muss das Recht vor dem manipulativen Einsatz verhaltensökonomischer Effekte schützen.
(Text)
Recht reguliert menschliches Verhalten, daher sind bei Rechtsetzung und -anwendung verhaltenswissenschaftliche Erkenntnisse zu berücksichtigen. Insbesondere existiert eine Vielzahl von Effekten, die zu systematisch von der ökonomischen Rationalverhaltensthese abweichendem Entscheidungsverhalten führen. Die Arbeit geht der Frage nach, inwieweit diese Erkenntnisse im (europäischen) Verbrauchervertragsrecht berücksichtigt sind, was gegenwärtig nur selektiv der Fall ist. Zudem erscheint die konkrete Umsetzung bisweilen unzureichend. Dies führt zu ineffektiver Regulierung und abweichender Handhabung in der Praxis. Ferner erzeugen konsumorientierte Ansätze, denen kein adäquater Schutzgedanke zugrunde liegt, bei Verbrauchern problematische Erwartungshaltungen. Diesen ist durch Einforderung von Selbstverantwortung zu begegnen - dem Verbraucher muss insbesondere ein Mindestmaß an Aufmerksamkeit zugemutet werden. Gleichzeitig ist ein verstärkter Schutz vor dem manipulativen Einsatz verhaltensökonomischer Effekte erforderlich.
(Table of content)
1: EinleitungGegenstand und Ziel der Untersuchung - Gang der Darstellung 2: GrundlagenPrivatautonomie - Ökonomische Analyse des Rechts - Verbraucherrecht 3: AnalyseAllgemeine Aspekte des Verbrauchervertragsrechts - Spezielle Aspekte des Verbrauchervertragsrechts 4: SchlussfolgerungenIdentifikation wesentlicher Grundlinien - Rechtspraktische Folgen - Folgerungen aus Sicht der Untersuchung 5: ZusammenfassungAllgemeine Thesen - Spezielle Thesen
(Text)
»Behavioural Economics in Consumer Law«: In European consumer contract law, inadequate consideration of behavioural psychology - or its insufficient implementation - leads to ineffective regulation and inconsistent practical applications. Furthermore, consumer-oriented approaches may foster problematic expectations among consumers. This must be addressed by demanding personal responsibility while simultaneously ensuring that the law safeguards against the manipulative exploitation of cognitive biases.