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Description
(Short description)
Der rechtsphilosophische Diskurs befasst sich seit der Antike unter dem Begriff der Billigkeit mit der Frage nach der Verhältnisbestimmung von individuellem Einzelfall und genereller Norm. Die Analyse der Billigkeitsverständnisse des 16. und 17. Jahrhunderts fördert dabei eine hermeneutische Prägung und eine theologische Legitimation als Kontinuitäten der (autorenspezifisch ausdifferenzierten) Billigkeitsbegriffe sowie Impulse für den rechtsphilosophischen Diskurs der Gegenwart zutage.
(Text)
Das Verhältnis von Einzelfall und Norm stellt seit der griechischen Antike eine zentrale Problemfrage der Rechtsphilosophie dar. Der Begriff der Billigkeit (gr. 'epieíkeia', lat. 'aequitas') verkörpert den Versuch der rechtsmethodischen Beantwortung dieser Problemfrage. Die heterogenen billigkeitsphilosophischen und -theologischen Traditionslinien aus Antike und Mittelalter kulminieren in den verschiedenartig ausdifferenzierten Billigkeitsverständnissen der Frühen Neuzeit. Die mit dieser Schrift erstmals vorgelegte epochenübergreifende billigkeitsphilosophische Analyse zeigt - bei allen bestehenden teils deutlichen Differenzen zwischen den untersuchten Autoren - eine übergreifende hermeneutische Prägung sowie eine theologische Legitimationskontinuität der frühneuzeitlichen Billigkeitsverständnisse. Deren Bedeutung erschöpft sich dabei nicht in einer historischen Relevanz, sondern erstreckt sich auf rechtsethische Impulse für den rechtsphilosophischen Diskurs der Gegenwart.
Ausgezeichnet mit dem Dr. Feldbausch-Preis 2024 der Juristenfakultät der Universität Leipzig.
(Table of content)
A. EinleitungVerortung des rechtsphilosophischen Problems der Billigkeit - TerminologieB. Grundlagen des Billigkeitsverständnisses der Frühen NeuzeitAntike Philosophie - Mittelalterliche Theologie und Kirchenrecht - ConclusioC. Das hermeneutische Billigkeitsverständnis der Frühen Neuzeit unter den Vorzeichen von Reformation und sog. Älterem NaturrechtBegriff und Bedeutung der Billigkeit im Deutschen - Erster Hauptteil: Die Billigkeit als theologisches Regulativ in der Reformationszeit (Erste Hälfte des 16. Jahrhunderts) - Zweiter Hauptteil: Kontinuität und Wandlung der Billigkeitsverständnisse im 17. JahrhundertD. Die Billigkeit: Renaissance einer verlorenen Kategorie? - Die Relevanz der frühneuzeitlichen Billigkeitsphilosophie für das Recht im 21. JahrhundertBestandsaufnahme: Die Billigkeit im (deutschen) Recht des 21. Jahrhunderts - Perspektiven der frühneuzeitlichen Billigkeit in der Gegenwart - Exemplifizierung der Billigkeitsanwendung - veranschaulicht an Fallkonstellationender GegenwartE. Conclusio