Description
(Short description)
Täglich geben Verbraucher im Internet persönliche Daten preis - legitimiert mit einem Klick auf »Einverstanden«. Wird in diesem Moment auch ein gegenseitiger Vertrag geschlossen? Die Arbeit analysiert die vertragliche Gestaltung des Geschäftsmodells, auch unter Berücksichtigung der neuen 327 ff. BGB. Als zentrales Scharnier für die Rechtmäßigkeit des Geschäfts wird die aktuelle Einwilligungspraxis kritisch hinterfragt und verschiedene Verbesserungen für mehr Transparenz werden vorgeschlagen.
(Text)
Jeden Tag geben Verbraucherinnen und Verbraucher im Internet persönliche Daten preis: Ein Klick auf »Einverstanden« legitimiert das Geschäft. Wird in diesem Moment auch ein gegenseitiger Vertrag geschlossen? Und wenn ja, um was für einen Vertrag handelt es sich? Diesen Rechtsfragen geht die vorliegende Arbeit auf den Grund. Es wird untersucht, worin der Wert personenbezogener Daten liegt, und die vertragliche Gestaltung dieses Geschäftsmodells analysiert. Dabei fließen auch die 2022 in Kraft getretenen 327 ff. BGB ein. Als zentrales Scharnier für die Rechtmäßigkeit dieses Geschäfts wird auch die datenschutzrechtliche Einwilligung einer sorgfältigen Analyse unterzogen. Genügt sie ihrer Rolle als legalisierendes Instrument für die Geschäfte mit personenbezogenen Daten? Die Arbeit deckt hier Mängel auf und stellt weiterführende Vorschläge für eine verbesserte Einwilligungspraxis mit dem Ziel erhöhter Transparenz und Sicherheit auf Seiten der Verbraucherinnen und Verbraucher vor.
(Table of content)
Einführung1. Personenbezogene Daten als WirtschaftsgutEinleitung - Was sind personenbezogene Daten? - Verwendung und Wert der Daten - Ist der eigentliche Wert der Daten allein pekuniär sinnvoll erfassbar?2. Personenbezogene Daten als Entgelt (B2C-Vertrag mit Onlinediensten)Personenbezogene Daten als Gegenleistung in der DIRL und deren Umsetzung - Personenbezogene Daten als Gegenleistung im BGB - Fazit zu personenbezogenen Daten als Gegenleistung3. Die datenschutzrechtliche EinwilligungDie datenschutzrechtliche Einwilligung - Fazit zur datenschutzrechtlichen Einwilligung4. Vorschläge für mehr TransparenzGegen Gegenargumente - Besondere Anforderungen an Datenschutzerklärungen - Zertifizierung und Datenampel - Verkehrsschilder für den Datenverkehr? - Gamification - Datentreuhand - Dateneigentum - Aktuelle Entwicklungen: Neue Schranken durch das KartellrechtSchlussbetrachtung und AusblickLiteratur- und Sachwortverzeichnis
(Text)
»Personal Data as Counter-Performance on the Internet - One Click to Commercialize Privacy«: Every day, consumers allow disclosure of personal data on the internet - by clicking on »Agree«. Is a mutual contract concluded at this moment? This paper analyses the contractual design of said business model, also considering the new 327 et seq. BGB. As a central linchpin for the legality of the transaction, the current consent-based practice is critically scrutinised and various improvements for more transparency are proposed.
(Author portrait)
Anabel Valentina Wenzel studied law at the University of Frankfurt. During her studies, she worked as a student assistant at the Substitute Professorship for Civil Law with Prof. Effer-Uhe, and as a tutor for contractual law, unjust enrichment law, tort law, and family law. Between 2018 and 2021, she worked as a research assistant at the Institute for Civil Law and Civil Procedure Law with Prof. Wellenhofer. In parallel, she prepared a dissertation supervised by Prof. Effer-Uhe at the University of Cologne. Following work experience at the law firm A&O Shearman, she was a trainee lawyer at Frankfurt Regional Court from 2022 until 2024. Since May 2024, she has been a judge at the Local Court Frankfurt.