Description
(Short description)
Lukas Firsching untersucht die vertrags- und urheberrechtlichen Beziehungen zwischen den Beteiligten des B2C-Vertriebs von IoT-Produkten, die zusammen mit Serverdiensten und Smartphone-Apps in Verkehr gebracht werden. Er spricht sich für ein verstärktes Denken in Netzwerkbeziehungen aus und entwickelt so Lösungsansätze, um Direktansprüche gegen die Hersteller zu begründen, EULA effektiv zu kontrollieren und Kaufverträge im Fall von Mängeln der digitalen Produktkomponenten rückabzuwickeln.
(Text)
Der Markt für IoT-Produkte, die als Leistungsbündel mit Serverdiensten und Smartphone-Apps verkauft werden, wächst stetig. Lukas Firsching zeigt aus einer vertrags- und urheberrechtlichen Perspektive auf, dass sich der mehrgliedrige B2C-Vertrieb dieser einheitlichen IoT-Produkte mit dem traditionellen Verständnis einer linearen Kette von Kaufverträgen nicht mehr abbilden lässt. Der Autor plädiert stattdessen für ein Denken in Netzwerkbeziehungen, um sowohl die Verbrauchererwartungen als auch die Funktionsgrenzen der Warenhändler zu schützen. Auf dieser Grundlage entwickelt die Arbeit Lösungsansätze, um Direktansprüche gegen die Produkthersteller zu begründen, eine effektive Kontrolle von EULA zu ermöglichen und die Absatzkette in die Rückabwicklung des Kaufpreises einzubinden, wenn digitale Produktkomponenten nicht oder mangelhaft bereitgestellt werden. Die Untersuchungsergebnisse bilden schließlich die Grundlage für eine kritische Würdigung der Warenkauf-RL 2019/771 (EU).
(Table of content)
Einleitung
Die Digitalisierung der Dinge - Ziel und Eingrenzung der Untersuchung
1. Typologische Zuordnung der Leistungsbestandteile
Bedeutung und Methode der typologischen Zuordnung - Zuordnung der einzelnen Produktkomponenten - Ergebnis
2. Analyse der Vertragsstrukturen
Leistungspflichten des Verkäufers - Vertragliche Direktansprüche gegen den Hersteller - Bedeutung von EULA im mehrgliedrigen Produktabsatz - Bewertung der Vertragsstruktur
3. Rekontextualisierung der Vertragsbeziehungen
Der mehrgliedrige Vertrieb von IoT-Produkten als Netzwerk - Überformung der Vertragsstrukturen im Netzwerk - Vertrauensschutz als Korrektiv - Ergebnis
4. Vertrauensschutz im Verhältnis zum Hersteller
Vertrauensbasierte Begründung von Direktansprüchen - Käufervertrauen als Grenze der Gestaltung von EULA - Ergebnis
5. Vertrauensschutz im Verhältnis zum Verkäufer
Vertragsverbindung im Vertriebsnetzwerk - Konkludente Garantievereinbarung - Ergänzende Vertragsauslegung - Störung der Geschäftsgrundlage - Abdingbarkeit der sekundären Netzwerkhaftung - Ergebnis
6. Gesamtergebnis und Ausblick
Gesamtergebnis - Implikationen für den Herstellerdirektvertrieb - Gesetzgeberischer Handlungsbedarf - Die Lösung der Warenkauf-Richtlinie - Schluss
Literatur- und Sachwortverzeichnis
(Text)
»Contractual Structures of the Purchase of Unitary IoT Products«
Lukas Firsching examines B2C sales of goods that are connected with digital services and smartphone apps. From a contractual and copyright law perspective, the Author argues in favour of an increased thinking in network relationships. On this basis, he develops innovative solutions to establish direct claims against the product manufacturers, to effectively control EULAs, and to reverse sales contracts when digital product components are not supplied in the expected quality.