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Description
(Short description)
In diesem Band erkunden HistorikerInnen und LiteraturwissenschaftlerInnen gemeinsam die literarischen Gattungen »Brief« und »Tagebuch«, die für die Geschichtswissenschaft eine zentrale Quelle darstellen. Diese interdisziplinäre Perspektive legt neue Erkenntnischancen frei und zeigt auf, wie anregend das interdisziplinäre Gespräch über Textgattungen ist. Auf diese Weise entsteht ein Panorama der Briefkultur und des diaristischen Schreibens von der Frühen Neuzeit bis ins 20. Jahrhundert.
(Text)
Johann Wolfgang von Goethe rechnete die Briefe »unter die wichtigsten Denkmäler, die der einzelne Mensch hinterlassen kann« und Friedrich Hebbel bezeichnete das Tagebuch als »Notenbuch meines Herzens«. Für den vorliegenden Band haben sich HistorikerInnen und LiteraturwissenschaftlerInnen zusammengetan, um Briefe und Tagebücher jenseits solcher poetischen Topoi zu erkunden. Der Band spiegelt den gegenseitigen Lernprozess wider: Historiker profitieren von literaturwissenschaftlicher Expertise, indem sie für den literarischen Charakter von Tagebüchern und Briefen sensibilisiert werden, in die Gattungstraditionen und -konventionen eingelassen sind. Literaturwissenschaftler profitieren in ihrer Textanalyse vom Kontextwissen der Historiker gerade in Hinblick auf die Pragmatik dieser Textsorten. Auf diese Weise entsteht ein Panorama der Briefkultur und des diaristischen Schreibens von der Frühen Neuzeit bis in das 20. Jahrhundert. Im Ergebnis zeigt sich, dass das interdisziplinäre Gespräch zwischen Geschichts- und Literaturwissenschaften die Textanalyse produktiv voranbringen kann, ohne die unterschiedlichen Erkenntnisinteressen einzuebnen.
(Table of content)
Volker Depkat/ Wolfram Pyta: Briefe und Tagebücher zwischen Literatur- und GeschichtswissenschaftMaria Thurmair/ Christian Fandrych: Das Tagebuch aus text(sorten)linguistischer PerspektiveMichael Maurer: Tagebücher als Quellen der GeschichtswissenschaftMiriam Nandi: Schreiben in Serie - Überlegungen zu Form und narrativer Identität in englischen Tagebüchern der Frühen NeuzeitThomas-Stamm Kuhlmann: Die Tagebücher Karl August von Hardenbergs als Quelle der GeschichtswissenschaftSebastian Rojek: Beglaubigte Selbstrechtfertigung oder skeptische Selbsthistorisierung? Überlegungen zu Strategien der Einbindung von Briefen und Tagebüchern in Autobiographien des 20. JahrhundertsAndrea Albrecht/ Wolfram Pyta: Die Tagebücher des Dr. phil. Joseph Goebbels. Überlegungen zu Schreibprozess, Überlieferungsabsicht und LiterarizitätRobert Vellusig: Imagination und Inszenierung. Symbolische Distanzregulation in der Briefkultur des 18. JahrhundertsAnita Krätzner-Ebert: Denunziatorische Briefe in derDDR - Form, Intention, KommunikationsstrategienJochen Strobel: Otto von Bismarck. Ein Prominenter des 19. Jahrhunderts in der BriefkulturUdo Grashoff: Abschiedsbriefe. Letzte Zeilen vor dem Suizid als historische QuellenJens Ebert: Briefeschreiben in Extremsituationen: Feldpost im Zeitalter der WeltkriegeVolker Depkat: Briefe deutscher Amerika-Auswanderer zwischen Text und QuelleMaria Zens: Autorpositionierungen - zur »inneren Geschichte« der Vermarktung schöner LiteraturSebastian Hansen: Offene Briefe als Auslöser von Medienskandalen in Deutschland seit 1945