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Description
(Short description)
Hinter der politischen Bühne spielt sich in der Diplomatie stets eine zweite Szenerie ab - der stille Krieg um Wissensvorteile und Informationshoheit, angetrieben vom Wettlauf zwischen Kryptologen und Codeknackern. In der Vormoderne durchliefen die Praktiken, eigenes Wissen zu schützen und gegnerische Geheimnisse zu erlangen, einen Professionalisierungsprozess. Europaweit wurden Chiffrierung (Kryptographie) und Tarnung der Übermittlung (Steganographie) angewandt - mit wechselndem Erfolg.
(Text)
Angesichts aktueller Diskussionen um eine sichere Nachrichtenübermittlung rückt auch die historische Perspektive in den Fokus: Wie gelang die Geheimhaltung politischer Informationen im vorindustriellen Zeitalter? Erstmals werden nun querschnittartig Fallbeispiele aus verschiedenen Territorien Europas von 1500 bis 1800 dargelegt. Vielfältige Sicherheitstechniken spiegeln die Kreativität der Diplomaten ebenso wider wie einen allmählichen, von der Spionage angetriebenen Modernisierungsprozess. Der Bogen spannt sich von verspielten Alphabeten zur Zeitenwende bis zu Komplexität und Bürokratisierung im Siebenjährigen Krieg. Dieser Band vereint Beiträge führender Experten der sich etablierenden Historischen Kryptologie. Sie bieten eine Einführung ins Thema und zeigen Perspektiven auf, etwa um chiffrierte Quellen und Verschlüsselungstabellen der Forschung zu öffnen. Die Geheimnisse der Diplomatie können die Politikgeschichte zu neuen Blickwinkeln anregen.
(Table of content)
Martin MulsowVorwortErster Teil: Forschungsprobleme und DiskurseAnne-Simone RousInformationssicherheit in der diplomatischen Korrespondenz der Frühen Neuzeit - eine EinführungKlaus SchmehDechiffrierung verschlüsselter Texte der frühen Neuzeit - Methoden, Probleme, ForschungsbedarfGerhard F. StrasserDie Wissenschaft der Alphabete. Universalsprachen vom 16. bis zum frühen 19. Jahrhundert im Kontext von Kryptographie und PhilosophieMartin EspenhorstGeheimhaltung als Instrument vormoderner FriedenssicherungKarl de LeeuwBooks, Science and the Rise of the Black Chambers in Early Modern EuropeZweiter Teil: Kryptologie im frühneuzeitlichen EuropaSpanienDiego Navarro Bonilla / Julio Hernandez-CastroCryptanalysis Skills and Secret Information Practices Under Two Monarchs: Secretary Luis Valle de la Cerda, »Genius of Cipher« (ca. 1559-1607)Haus HabsburgAnton WalderDer letzte Ritter als erster Verschlüssler im ReichCarolin PechoDer Habsburger-Code. Chiffrierte Briefe von Erzherzog Ferdinand an Erzherzog Leopold während des Erbfolgekrieges um Jülich-Kleve als Versuche der Gemeinschaftsstiftung (1609-1610)Leopold AuerDie Verwendung von Chiffren in der diplomatischen Korrespondenz des Kaiserhofes im 17. und 18. JahrhundertGerhard Kay BirknerBriefe durch Feindesland. Die chiffrierte Post Wien-Istanbul um 1700England / GroßbritannienEkaterina DomninaCiphers in Early Tudor Diplomacy: the Case of Tommaso Spinelli's Private LettersMartin Skoeries»It is death for any to speak with me«. Über die Kommunikation verfolgter englischer Protestanten unter »Bloody Mary« (1553-1558)Andreas ÖnnerforsSchwedische chiffrierte diplomatische Korrespondenz über die britische 'Unlawful Societies Act' (1799)Sachsen-PolenMichael KoreyVersteckte Steganographie und verbrannte Substitution. Einige wenig bekannte Chiffriergeräte aus der Dresdner KunstkammerMariusz W. KaczkaPolnische Diplomaten in Istanbul im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts. Chronologischer Überblick, Geheimdiplomatie und -kommunikationHolger KürbisVom Scheitern eines Gesandten - oder »Se. Mayt. accreditirt keine spions«. Die Gesandtschaft Johann Benedikt Wolters an den Gothaer Hof im Jahre 1702FrankreichJörg UlbertZur Verschlüsselung französischer Ministerialkorrespondenzen (1650-1730)Andreas AffolterGeheimhaltungspraktiken in den Korrespondenzen des französischen Ambassadors in der Eidgenossenschaft Claude-Théophile de Bésiade, Marquis d'Avaray (1716-1726)Autorenverzeichnis