Description
(Text)
Eine der wundersamsten Erscheinungen im Literaturbetrieb ist, dass bei offen ausgeschriebenen Wettbewerben zur Lyrik ungeheuer viele Einsendungen zu erwarten sind. Im Gegensatz dazu besteht für, auch hervorragende, Lyriker das größte Problem darin, eine verlegerische Heimat zu finden. Wenn es nicht Kleinverlage gäbe, die es sich unter selbstausbeuterischen Bedingungen zur Aufgabe gemacht haben, zeitgenössische Dichtung zu verlegen, dann würden kaum zwanzig Lyriker in diesem Land erscheinen. Für Literaturzeitschriften, die ja auch nur noch unter Artenschutz existieren, ist es dagegen ein Glücksfall, der Dichtung immer wieder Freiräume einräumen zu können. Und so ist dieses Heft voller neuer Lyrik. Gedichte aus Polen, Katalanien, den USA und aus Deutschland sind zu entdecken. Darüber hinaus enthält es Annäherungen an die Dichtung von Oskar Pastior, Marcel Beyer, Ulf Stolterfoth, Uljana Wolf und das Filmgedicht Faust Sonnengesang von Werner Fritsch. Ginka Steinwachs ist mit Kurzprosa vertreten und Holger Helbig schreibt über Jochen Missfeldt.
(Author portrait)
Norbert Miller ist Professor em. für Neuere Deutsche Literatur, Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der TU Berlin.Joachim Sartorius ist Lyriker und Übersetzer. Zuletzt war er, von 2001 bis 2011, Intendant der Berliner Festspiele.Thomas Geiger ist seit 25 Jahren Redakteur der Zeitschrift "Sprache im technischen Zeitalter" und für die Programmarbeit am Literarischen Colloquium Berlin zuständig.Walter Höllerer, Schriftsteller und Literaturwissenschaftler, geboren 1922 in Sulzbach-Rosenberg. Studium in Erlangen, Göttingen und Heidelberg. Bis 1987 Professor für Literaturwissenschaft an der TU Berlin. Mitbegründer der Zeitschrift "Akzente" 1954, ab 1961 Herausgeber der Zeitschrift "Sprache im technischen Zeitalter". Gründete 1963 das Literarische Colloquium Berlin, 1977 das Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg.