Description
(Text)
Die Eröffnung des ersten Selbstbedienungsladens in der Bundesrepublik Deutschland leitete im Jahr 1949 einen Innovationsprozess im Lebensmitteleinzelhandel ein, der das alltägliche Ein- und Verkaufen grundlegend umgestaltete. Im Verlauf der 1950er und 1960er Jahre versuchten die Einzelhandelsunternehmer, den neuen Anforderungen der Massenkonsumgesellschaft gerecht zu werden. Sie führten zunächst die Selbstbedienung, wenig später dann auch Supermärkte und Discounter ein. Wegweisend dafür war die Orientierung an den Entwicklungen des Einzelhandels in den USA sowie in anderen westeuropäischen Ländern. Da dieser Wandel die Rolle des Käufers und Verkäufers, die Ladengestaltung und die Warenpräsentation fundamental veränderte, war die Umstellung von Bedienung auf Selbstbedienung auch von zahlreichen praktischen Hindernissen und soziokulturellen Vorbehalten begleitet.
(Author portrait)
Langer, LydiaLydia Langer war von 2007 bis 2010 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Historischen Seminar der Universität zu Köln tätig. Die diesem Buch zugrundeliegende Dissertation wurde 2011 mit dem Ehrhardt Imelmann-Preis der Universität zu Köln ausgezeichnet.Langer, Lydia Lydia Langer war von 2007 bis 2010 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Historischen Seminar der Universität zu Köln tätig. Die diesem Buch zugrundeliegende Dissertation wurde 2011 mit dem Ehrhardt Imelmann-Preis der Universität zu Köln ausgezeichnet.
(Table of content)
bedingungen der frühen 1950er Jahre
1.1.2 Gesellschaftlich fundierte Vorurteile gegenüber der Selbstbedienung
1.1.3 Die Innovation als Vertrauenskrise: Diebstähle in Selbstbedienungsläden
1.1.4 Der allmähliche Übergang zur Voll-Selbstbedienung
1.2 Systemwende 1957
1.2.1 Der Durchbruch der Selbstbedienung
1.2.2 Die Popularisierung und Verwissenschaftlichung der Selbstbedienung
1.2.3 Das Institut für Selbstbedienung: Ein eigenes Institut für die neue Verkaufsform
2. Die Perfektionierung der Selbstbedienung
2.1. Die Wege des Supermarktes in den bundesdeutschen Einzelhandel
2.1.1 "Großer Laden" - Großraumladen - Supermarkt
2.1.2 Die Standortfrage als Schlüssel zum Erfolg
2.2 Der "Weston-Fall": Die Deutsche Supermarkt GmbH des kanadisch-britischen Weston-Konzerns
2.3 Das "Schreckgespenst" Supermarkt und die Angst vor Großunternehmen
2.4 Die "Discount-Welle"
2.5 Der Verbrauchermarkt und die Aufweichung der Branchengrenzen
3. Zusammenfassung: Die Diversifizierung der Vertriebsformen auf dem Weg zur bundesdeutschen Massenkonsumgesellschaft
V. Der Wandel von Wissensträgern und Wissensbeständen in der Konsumpraxis
1. Der Wandel von Arbeit
2. Wissen über und zur Steuerung des Verbrauchers
2.1 Die Entdeckung des Verbrauchers
2.2 Die praktische Anwendung von Wissen im Selbstbedienungsladen - Ladeneinrichtung und Kundenlauf
3. Das Produkt verkauft sich selbst: neue Produkte - neue Präsentation
3.1 Der Wandel des Sortiments im Lebensmitteleinzelhandel
3.2 Die Verpackung
3.3 Die Werbung
VI. Der Kunde und die neue Konsumpraxis
1. Die Aneignung der Selbstbedienung als Emanzipation des Kunden
2. Der typische Selbstbedienungs-Kunde?
VII. Schlussbetrachtung
Abkürzungsverzeichnis
Anhang
Quellen- und Literaturverzeichnis