Description
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In einer Stimmung ist man ganz bei sich, man erfährt sich aber auch mit anderen oder mit seiner Umwelt vereinigt. Ästhetiken der Stimmung versprechen Integration: Sie vermitteln musikalische und instrumentenbautechnische Praktiken, mathematisch-kosmologische Spekulationen und psycho-physiologische Konzepte. Andererseits ist das deutsche Wort 'Stimmung' unübersetzbar, und jeder Übersetzungsversuch reali-siert eine Differenz. In philologischen, philosophischen, kunst- und musikwissen-schaftlichen Zugriffen geht es in diesem Heft um das fragile Einheitsversprechen in Schumanns Vertonung eines Eichendorff-Gedichts, um die Überbrückung von Apo-rien im Stimmungsbegriff bei Kant, um Totalitätsmomente in den Himmelsblicken bei Godard, um die Beschwörung einer 'archaischen' Ästhetik in literarischen Stummfilm-szenen sowie um die Poetik und Kritik des Gesamtkunstwerks bei Kleist.
(Table of content)
Impressum/AbonnementEditorialHans Georg von Arburg EinleitungUlrich Tadday Zwielicht: Zur musikalischen Struktur einer romantischen StimmungPascal David Kant penseur de la StimmungRegine Prange "Comme au cinéma. Le ciel est bleu." Zur ästhetischen Tradition der Himmelsschau und ihrer Bedeutung im Frühwerk Jean-Luc GodardsLucia Degonda Meine Waldwildnis (Fotoessay mit Einleitung)Ulrich Johannes Beil Stummfilmszenen. Atmosphäre und Aura eines 'überholten' Mediums (bei Hofmann, Auster, Llamazares)Thomas Fries Kleist und das Gesamtkunstwerk. Bild, Musik und Text in der Heiligen CäcilieAutorinnen und AutorenVorschau
(Author portrait)
Hans-Georg von Arburg ist Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Lausanne.



