Description
(Text)
Das Konzept "Heimat" als literarisch geprägte, funktional ausgerichtete Denkweise steht im Mittelpunkt des Buches. In einem Zeitraum vom Wiener Kongress bis zum Ersten Weltkrieg werden vergleichend die unterschiedlichen Vorstellungen von Heimat im gesamten deutschsprachigen Raum untersucht. Neben Österreich und der Schweiz sind dabei auch die sogenannten "Grenzgebiete" mit einbezogen, in denen sich bereits eine Sprachvermischung nachweisen lässt, etwa im Elsaß, im Baltikum oder in Südtirol. Anhand von regionalen Literaturgeschichten und heimatlich orientierten Textsammlungen werden Abhängigkeiten ortsgebundenen Sprechens zum Nationalgedanken ebenso verfolgt wie die Versuche, einen Kanon heimatlicher Dichtung zu erstellen oder das "Scheitern" des Heimat-Konzepts an einer gesellschaftlichen und literarischen Moderne. Bislang kaum beachtete Werke bestimmen die breite Quellenbasis; durch empirische Quellenauswertung und einen biographischen Anhang zu den behandelten Autoren erhält d as Werk den Charakter eines Handbuchs regionaler Schreibweisen während des 19. Jahrhunderts.
(Author portrait)
Andreas Schumann ist Privatdozent für Neuere Deutsche Literatur an der Universität München.