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Full Description
Tiefgreifende religionssoziologische Veränderungen zeitigen Folgen und insbesondere Herausforderungen für den Religionsunterricht im Sinne von Art. 7 Abs. 2 und 3 GG. Während sich in der schulischen Praxis längst neue interkonfessionelle und interreligiöse Modelle etabliert haben, wird deren verfassungsrechtliche Anerkennung durch die aktuell (noch) überwiegende Dogmatik in Frage gestellt. Sie stützt sich maßgeblich auf eine Leitentscheidung des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 1987, deren Tragfähigkeit für Gegenwart und Zukunft zu hinterfragen ist. Peter Unruh regt daher eine dogmatischen Öffnung an: Durch die systematische Heranziehung von Art. 4 GG als zentraler Norm des grundgesetzlichen Religionsverfassungsrechts, lassen sich neue Auslegungsperspektiven für Art. 7 Abs. 2 und 3 GG GG entwickeln. Es werden Elemente der der Dogmatik zu Art. 4 GG für die (erweiternde) Auslegung des Art. 7 Abs. 2 und 3 GG fruchtbar gemacht. Die in der Praxis begegnenden konfessions- und religionsübergreifende Modelle des Religionsunterrichts können so grundsätzlich von dem Verdikt der Verfassungswidrigkeit entlastet werden. Die Arbeit weist insgesamt einen verfassungsrechtlich fundierten Weg, auf dem die Dogmatik zu Art. 7 Abs. 2 und 3 GG den gesellschaftlichen Realitäten angepasst und die Zukunft des Religionsunterrichts religionsverfassungsrechtlich abgesichert werden kann.
Contents
A. Einleitung
B. Ausgangs- und Rahmenbedingungen
I. Die normative Regelung des Religionsunterrichts
1. Kirche, Schule und Religionsunterricht vor 1919
2. Die Weimarer Reichsverfassung von 1919
3. Das Grundgesetz von 1949
II. Abriss der Dogmatik zu Art. 7 Abs. 2 und 3 GG
1. Dogmatischer Status
2. Öffentliche Schulen
3. Ordentliches Lehrfach
4. Die Übereinstimmungsklausel
5. Abmelderecht
III. Insbesondere: Die Rechtsprechung des Bundesverfassungs-gerichts
IV. Der Religionsunterricht in der Praxis
1. Das Separatmodell
2. Das interkonfessionelle Modell
3. Das interreligiöse Modell
4. Das Abstinenzmodell
V. Zwischenfazi
C. Der Religionsunterricht im religionsverfassungsrechtlichen System des Grundgesetzes
I. Die Religionsfreiheit als Fundament des Religionsverfassungs-rechts
II. Die Struktur des Religionsverfassungsrechts
1. Das Fundament: Das Grundrecht auf Religionsfreiheit aus Art. 4 Abs. 1 und 2 GG
2. Das Verbot der Staatskirche
3. Das Selbstbestimmungsrecht der Religionsgemeinschaften
4. Der Status der Säulen und Verstrebungen
III. Exkurs: Art. 7 Abs.2 und 3 GG als „verfassungswidriges
Verfassungsrecht"?
IV. Zwischenfazit zum Systemgedanken
V. Dogmatische Verbindungslinien
1. Der Begriff der Religion
2. Die religiös-weltanschauliche Neutralität des Staates
D. Auswirkungen auf die Dogmatik zu Art. 7 Abs. 2 und 3 GG
I. Die Übereinstimmungsklausel im Fokus
II. Die Dogmatik zum Religionsunterricht im Lichte der Religi-onsfreiheit
1. Authentische Religion in der öffentlichen Schule
2. Die inhaltliche Verantwortung der Religionsgemeinschaften
3. Authentizität und Selbstverständnis
4. Das Korrektiv der Plausibilität
III. Folgerungen
1. Das Erfordernis theologischer Plausibilisierung
2. Regionale Diversität
3. Quis iudicabit?
4. Organisatorische Anforderungen
E. Zusammenfassung und Ausblick



