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Full Description
Die Schrift Cur Deus homo gilt als eines der bedeutendsten Werke Anselms, zugleich aber als eines der am meisten missverstandenen. In der modernen Theologie wird sie häufig dafür kritisiert, göttliches Handeln menschlichen Kategorien der Satisfaktion zu unterwerfen und damit Liebe und Barmherzigkeit Gottes zu relativieren. Jonathan Flämig entwickelt eine neue Perspektive, indem er das Werk konsequent im Rahmen von Anselms Ordnungsdenken interpretiert. Ausgangspunkt sind die grundlegenden Differenzen zwischen Schöpfer und Geschöpf sowie die Stellung des Menschen als Vernunftwesen und Ebenbild Gottes. Entscheidend ist dabei Anselms Leitgedanke, dass die Stellung eines Wesens in der Ordnung stets ein Sollen impliziert sowie dass Freiheit von ‚Rechtheit' (rectitudo) abhängt - also von der Übereinstimmung des Seins/Handelns mit diesem Sollen, das sich aus der Ordnung ergibt. Auf dieser Basis begründet Anselm die Rationalität des göttlichen Heilshandelns. Zudem erschließt er in Hinblick auf den Menschen Sünde nicht als äußerliche Schuld, sondern als Abkehr vom eigenen Wesen, und deutet Versöhnung als Wiederherstellung von Rechtheit. Damit wird sichtbar, dass Anselm in Cur Deus Homo einen christologisch fokussierten, aber existentiell relevanten Zugang zur Soteriologie entwickelt. Der Autor bettet diesen Ansatz in die Gesamttheologie Anselms ein, zeigt den Zusammenhang von Trinitätstheologie, Erkenntnistheorie, Hamartiologie, Soteriologie und Freiheitslehre und rehabilitiert so die Bedeutung des Werkes für die westkirchliche Versöhnungslehre.
Contents
I. Darlegung des Forschungsansatzes und einleitende Analysen von Anselms Cur Deus homo
 1. Überblick über ausgewählte Rezeptionen von Anselms CDH und der Forschungsansatz der vorliegenden Studie
 2. Fragestellung und Zielgruppen der Schrift CDH
 3. Die kompositorische Struktur von CDH
II. Die göttlichen Perfektionen als Interpretationsschlüssel der Theologie Anselms und speziell des Werks CDH
 1. Gott als summa ratio/veritas - Anselms Vernunft- und Erkenntnistheorie als Basis seiner wissenschaftlichen Methode
 1.1 Die gegenseitige Verschränkung von ordo, ratio und Gott
 1.2 Die Abhängigkeit der menschlichen Vernunfterkenntnis von Gott
 1.3 Anselms Verhältnisbestimmung von fides und intellectus
 1.4 Anselms Argumentationsmethode in CDH
 1.5 Die Grenzen der menschlichen Erkenntnis Gottes
 1.6 Fazit: Anselms Forschungskonzept interpretiert anhand des memorare-intelligere-amare
 2: Gott als summum bonum, summa unitas, summa immutabilitas - Anselms Gottes- und Inkarnationslehre
 2.1 Gottesumschreibungen Anselms im Monologion und Proslogion
 2.2 Gott als summa unitas und trinitarisch bestimmter summus spiritus
 2.3 Gott als summa immutabilitas und seine Transzendenz in Bezug zur Immanenz
 2.3.1 Die immutabilitas dei und der Ansatz, die Einheit als Gegensatz zur Vielheit zu sehen
 2.3.2 Die immutabilitas dei und der Ansatz, die Vielheit als Moment der Einheit zu sehen
 2.3.3 Die immutabilitas dei und die Inkarnation und Passion der zweiten trinitarischen Person
 3. Gott als summa iustitia - Die (Un-)Gerechtigkeit des Menschen, Gottes und des Gott-Menschen
 3.1 Allgemeine Begriffsbestimmung der ‚iustitia' als Art der ‚rectitudo'
 3.2 Die vom Menschen geforderte iustitia
 3.3 Die tatsächliche iniustitia der Menschen (außer dem Gott-Menschen)
 3.3.1 Der Inhalt der Sünde
 3.3.2 Die Folgen der Sünde
 3.3.3 Anselms Lehre von der Ursünde (peccatum originale/naturale)
 3.4 Die iustitia Gottes hinsichtlich des Ursprungs des malum
 3.5 Die iustitia Gottes gegenüber dem Sünder
 3.5.1 Sola misericordia - Barmherzigkeit ohne Gerechtigkeit
 3.5.2 Districta iustitia - Gerechtigkeit ohne Barmherzigkeit?
 3.5.3 Iustitia miserens - Gerechtigkeit als Barmherzigkeit
 3.6 Die iustitia des Gott-Menschen
 3.6.1 Die iustitia des Gott-Menschen dank seiner sündlosen Geburt
 3.6.2 Inhalt und Ausmaß der vom deus-homo erbrachten Satisfaktionsleistung
 3.6.3 Geber und Empfänger der Satisfaktionsleistung
 3.7 Die iustitia Gottes gegenüber dem Gott-Menschen
 4. Gott als summa potestas und Verteidiger der Ordnung wider die Unordnung der Sünde
 4.1 Allg. Inhaltsbestimmung der Allmacht Gottes als Exklusion äußerer und Inklusion innerer Notwendigkeiten
 4.2 Die Freiheit Gottes, dass er sein Schöpfungsziel umsetzt
 4.3 Gottes Freiheit, wie er sein Schöpfungsziel umsetzt
 5. Gott als summa bonitas - Verhältnis göttl. Gnade und menschlicher Freiheit und Verantwortung im ordo salutis
 5.1 Einleitende Problembestimmung
 5.2 Praedestinatio - Vereinbarkeit des göttl. Vorherwissens und Vorherbestimmens mit der menschl. Willensfreiheit
 5.3 Vocatio, illuminatio, conversio - Göttl. Gnade/menschl. Freiheit bei Wiederherstellung d. Rechtheit des Willens
 5.4 Iustificatio - Zusammenspiel der göttlichen Gnade und des Menschen bei der Begleichung menschlicher Schuld
 5.5 Conservatio fidei, perseverantia - Zusammenspiel der göttl. Gnade u. d. Menschen bei Heiligung (sanctificatio)
 5.6 Glorificatio - Verherrlichung in der Seligkeit (beatitudo)
III. Resümee: Alles in Ordnung?


 
               
               
              


