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Full Description
Wie lässt sich unter den Bedingungen der Endlichkeit von Gott reden? Im Gespräch mit der Religions- und Philosophiegeschichte sowie den Sprachwissenschaften entfaltet Joel Klenk ein Verständnis von Negativer Theologie, bei dem diese mit Sprachformen offener Semantik und der Ambiguität so von Gott spricht, dass sie selbst revidierbar ist und die Endlichkeitsbedingungen sowie den kategorialen Unterschied zwischen Gott und Mensch mit bedenkt. Im Zentrum stehen dabei Texte aus den Paulusbriefen, die auf besondere Weise das paulinische Verständnis Negativer Theologie(n) verdeutlichen (insbesondere 1Kor 13; 2Kor 12; Röm 1; 9-11). Paulus entwickelt zwar keine systematische Negative Theologie, eröffnet aber eine Rede von Gott, die in der heilvollen Bestimmtheit Gottes ein wesentliches Kriterium formuliert. Dieses lässt auch in einer unabgeschlossenen Welt immer neu von Gott reden und diese Rede negieren.
Contents
Hinführung: Eine Negative Theologie bei Paulus?
I. Hauptteil: Formen und Gestalten Negativer Theologie
A. Forschungs- und motivgeschichtliche Annäherungen an das Konzept und den Begriff Negativer Theologie
1. Eine forschungsgeschichtliche Skizze Negativer Theologie in der neutestamentlichen Wissenschaft
1.1. Historische Kritik als negativ-destruierende Theologie bei Baur und Strauß
1.2. Markinische Geheimnistheorie und das Messiasgeheimnis im Anschluss an Wrede
1.3. Vom negativtheologischen Ertrag der Leben-Jesu-Forschung bei Schweitzer
1.4. „Niemand hat Gott je gesehen". Vom unerkennbaren oder unsichtbaren Gott
1.5. Negative Theologie in der Mystik des Apostels Paulus
1.6. Martin: Biblical Truths. Negative Theologie mit dem Neuen Testament
1.7. Forschungsgeschichtlicher Ertrag. Die Vielfalt der Phänomene und das Desiderat einer umfassenden, sprachhermeneutischen Untersuchung
2. Die neuplatonische Tradition als locus classicus Negativer Theologie
2.1. Die pagan-philosophische Grundlegung
2.2. Christliche Aktualisierungen Negativer Theologie
2.3. Ertrag: Konzepte und Formen Negativer Theologie in neuplatonischer Tradition
2.4. Exkurs: Rezeption neuplatonischer Negativer Theologie als Dekonstruktion
3. Negative Theologie als Mystik
3.1. James und Otto: Das irrationale Moment der Religion
3.2. Gutschmidt: Negative Theologie als transformative Erfahrung
3.3. Mystik und menschliche Kognition
3.4. Ertrag: Negative Theologie und Mystik
4. Offenbarungstheologie als Negative Theologie ‚im Dienst des Evangeliums'
4.1. Vorbemerkung: Luther: theologia crucis und Deus absconditus als Negative Theologie?
4.2. Barth: totaliter aliter und analogia fidei
4.3. Bultmanns Kritik absoluter Negativer Theologie
4.4. Jüngel: Gott als Geheimnis der Welt und die Analogie des Advents
4.5. Ertrag: Offenbarung und Entzug
5. Zwischenertrag: Absolute und relative Negative Theologie
5.1. Aporie(n) absoluter Negativer Theologie
5.2. Die Übersetzbarkeit absoluter in relative Negative Theologie
B. Zuspitzende Begriffsklärung: Negative Theologie als der Endlichkeit entsprechende, menschliche Rede von Gott
6. Hinführung: Aufbau und Vorgehen der zuspitzenden Begriffsklärung
7. Negativität und Negationsvermögen der Menschen
7.1. Die Negativität der menschlichen Existenz und negative Hermeneutik
7.2. Homo negans. Das menschliche Negationsvermögen
7.3. Negationsvermögen als Bildvermögen
7.4. Eine negativtheologische Medientheorie der Gottesmedien
7.5. Ertrag: Der umfassende Charakter von Negativität und Negation
8. Sprachlichkeit Negativer Theologie
8.1. Das Problem der Eigensprachlichkeit und besonderer negativtheologischer Sprachformen
8.2. Die Metapher. Die Bildsprachlichkeit religiöser Rede
8.3. Die Ambiguität der Wirklichkeit. Unabgeschlossenheit und Offenheit der Semantik
9. Negativtheologische Sprachformen
9.1. Negation, Negieren und Negativität
9.2. (Über )Steigerung
9.3. Polyphonie
9.4. Das Ende der Sagbarkeit. Schweigen und der Unsagbarkeitstopos
9.5. Ertrag: Beispiele negativtheologischer Sprachformen als Analysetools
10. Fazit: Die Frage nach Ansätzen Negativer Theologie bei Paulus
II. Hauptteil: Negative Theologie in der Welt und den Briefen des Paulus
11. Hinführung: Aufbau und Vorgehen der Analyse Negativer Theologie bei Paulus
A. Negative Theologie in der Welt des Paulus
12. Diskurse Negativer Theologie in den einzelnen Traditionen der Welt des Paulus
12.1. Negative Theologie in pagan-philosophischen Diskursen
12.2. Ansätze Negativer Theologie im Alten Testament
12.3. Ansätze Negativer Theologie im antiken Judentum
12.4. Negative Theologie als hermeneutische Vermittlungsstrategie im Denken Philons
13. Traditionsübergreifende Diskurse Negativer Theologie in der Welt des Paulus
13.1. Kontexte der (Nicht )Erkenntnis Gottes als Grundlage göttlicher Unerkennbarkeit
13.2. Die negativtheologische Sprachform der rhetorischen Frage
13.3. Himmelsreise- und Entrückungserzählungen als narrative Kontextualisierungen Negativer Theologie
13.4. Der Unsagbarkeitstopos und das Redeverbot
14. Fazit: Traditionen und Motive Negativer Theologie in der Welt des Paulus
B. Negative Theologie in den Briefen des Paulus
15. Die Ambivalenz absoluter Negativer Theologie (2Kor 12,1-10)
15.1. 2Kor 12,1-10 als Teil der Auseinandersetzung mit den Gegnern (2Kor 10,1-13,10) und insbesondere der Narrenrede (2Kor 11,16-12,13)
15.2. Gliederung, Übersetzung und Hinführung (2Kor 12,1-10)
15.3. Einleitung in das Thema der Visionen und Offenbarungen (2Kor 12,1)
15.4. Eine Erzählung der Uneindeutigkeit: Die Himmelsentrückung (2Kor 12,2-4)
15.5. (Be )Deutung der Erfahrung: Die Autorität als Apostel (2Kor 12,5-7a)
15.6. Die zweite Erzählung: Offenbarung der Kraft Christi und bleibende Schwachheit (2Kor 12,7b-10)
15.7. Fazit: Die Pragmatik absoluter Negativer Theologie und die Rede von Gott in einer mehrdeutigen Welt (2Kor 12,1-10)
16. Negierende Theologie. Die Rede von Gott als Negation der umfassenden Wirklichkeitsverkehrung (Röm 1,18-32)
16.1. Gliederung, Abgrenzung und Bezüge zum Kontext
16.2. Röm 1,18-3,20, insbesondere 1,18-32 als ein Abschnitt der Negationshäufung
16.3. Gericht über Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit (Röm 1,18)
16.4. Gotteserkenntnis als Basis menschlicher Unentschuldbarkeit (Röm 1,19f.
16.5. Die Zurückweisung Gottes als umfassendes Verkehrungsgeschehen (Röm 1,21-32)
16.6. Fazit: Negativtheologische Rede von Gott als Verneinung der Verneinung Gottes
17. Heilvolle Disambiguierung der bleibenden Unergründbarkeit Gottes (Röm 9-11)
17.1. Vorbemerkungen zu Thematik und Struktur von Röm 9-11
17.2. Ambivalenz der Unergründbarkeit Gottes. Gott als Töpfer und der Mensch als Topf im Dialog (Röm 9,19-23)
17.3. Heilvoll bestimmte Unergründbarkeit Gottes. Die gewiss machende Erkenntnis des Geheimnisses und das Lob der bleibenden Unergründbarkeit (Röm 11,25-36)
17.4. Fazit: Die heilvoll bestimmte, anaphorisch-relative, negativtheologische Relektüre eines absolut negativtheologischen Gottesbildes
18. Die Unabgeschlossenheit der Liebe und die Negation der Endlichkeit (1Kor 12,31-14,1, insbesondere 13,8-13)
18.1. Forschungsgeschichtliche Andeutungen zur Negativen Theologie nach 1Kor 13
18.2. Vorbemerkung: Das paulinische ἀγάπη-Konzept als Kontext von 1Kor 12,31-14,1
18.3. Abgrenzung und Aufbau
18.4. Der überlegene Weg der Liebe (1Kor 12,31b)
18.5. Negation selbst der (anderen) Gnadengaben. Liebe als proprium christlicher Existenz (1Kor 13,1-3)
18.6. Vollständige Nichtigkeit ohne die Liebe. Die drei Apodosen in 1Kor 13,1-3 mit expliziten und impliziten Negationen
18.7. Die umfassende, multidimensionale Praxis der Liebe. Wie Liebe (nicht) lebt und handelt (1Kor 13,4-7)
18.8. Die Negation der Endlichkeit und die Unvergänglichkeit der Liebe (1Kor 13,8-13)
18.9. Glaube, Hoffnung und insbesondere die Liebe als Heilsmodi (1Kor 13,13)
18.10. Fazit: Die Unabgeschlossenheit der Liebe. 1Kor 12,31-14,1 als negativtheologische Eschatologie
19. Schlussbetrachtungen: Negative Theologie(n) des Paulus
Impulse und Anfragen im Anschluss an die Ansätze Negativer Theologie bei Paulus



