Full Description
Das Verhältnis von staatlichem und religiösem Recht zählt zu den zentralen Spannungsfeldern moderner Rechtsordnungen in religiös pluralen Gesellschaften. Imen Gallala-Arndt analysiert vergleichend die Behandlung interreligiöser Ehen in Israel, dem Libanon und Tunesien sowie die Rezeption religiös bedingter Eheverbote durch die deutsche Rechtsprechung. Im Fokus stehen Modelle rechtlicher Pluralität, Formen der Übernahme religiöser Normen in staatliche Systeme sowie Mechanismen zur staatlichen Kontrolle religiöser Autorität. Während Israel und der Libanon weitreichende Zuständigkeiten religiösen Gerichten überlassen, hat Tunesien eine umfassende Verstaatlichung des Personalstatuts vollzogen. Die Autorin leistet einen Beitrag zur Debatte um die Integration religiöser Normativität in säkular-rechtliche Kontexte im internationalen und deutschen Rechtsraum.



