Menschen zählen : Wissensproduktion durch britische Volkszählungen und Umfragen vom 19. Jahrhundert bis ins digitale Zeitalter (Veröffentlichungen des Deutschen Historischen Instituts London/ Publications of the German Historical I) (2015. X, 426 S. 57 b/w ill. 235 mm)

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Menschen zählen : Wissensproduktion durch britische Volkszählungen und Umfragen vom 19. Jahrhundert bis ins digitale Zeitalter (Veröffentlichungen des Deutschen Historischen Instituts London/ Publications of the German Historical I) (2015. X, 426 S. 57 b/w ill. 235 mm)

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  • 製本 Hardcover:ハードカバー版
  • 商品コード 9783110407785

Description


(Text)

Gesellschaften und ihre Herrschaftsapparate nutzten je nach Epoche und Kontext verschiedene Methoden der Selbstbeobachtung. Im Rahmen der Verwissenschaftlichung des Sozialen entwickelten sich Umfragen ab dem 19. Jahrhundert zum wichtigen Instrument der Produktion von Wissen über die Bevölkerung. Die Volkszählung als Urform kontinuierlicher Gesellschaftsbeobachtung bildet den Kern des Buches. Ausgehend von der Überlegung, dass sozialwissenschaftliche Konstruktionen die Wahrnehmungen und Ordnungen von Gesellschaft prägen, werden am britischen Beispiel Akteure, zentrale Methoden wie Interview, Fragebogen und Gesellschaftsklassifikationen sowie konkrete Fragen nach Race, Ethnicity und Disabilities untersucht. Das Buch verbindet Wissensgeschichte mit neuer Politikgeschichte. Denn Volkszählungsfragen konnten nicht einfach im Top-down-Verfahren vorgegeben werden, vielmehr entstanden sie im politischen Prozess, wurden im Zensusbüro formuliert und von der Bevölkerung eigenwillig beantwortet: Die Volkszählungs'daten' waren Ergebnis einer zirkulären Wissensproduktion. Diese Geschichte sozialwissenschaftlicher Methoden führt ins Zentrum gegenwärtiger Debatten um Big Data und die Herausforderungen des digitalen Zeitalters. Denn die Idee, dass Menschen und Gesellschaften nichts weiter als die Summe ihrer Daten seien, ist im Kern der über 200-jährigen Methodengeschichte von Umfragen und Volkszählungen angelegt.

(Review)
"Für die britischen Erhebungen verfügen wir mit Brückwehs Studie [...] über einen insgesamt sehr aufschlussreichen, in seiner langfristigen Betrachtungsweise bestechenden Überblick, der die bisherige Geschichte der Volkszählungen aus neuer Perspektive außerordentlich bereichert."
Thomas Rahlf in: Historische Zeitschrift 305 (2017): 293-294


"Insgesamt eröffnet Kerstin Brückweh viele relevante Fragehorizonte."
Daniel Speich Chassé in: H-Net, Clio-online 1/2016

(Text)
This book gets to the heart of discussions on big data and the digital age. It presents the 200-year history of the idea that people and societies are nothing more than the sum total of the data collected by quantitative methodology. It describes this history in the context of censuses and survey research in Great Britain, focusing on the actors involved, methodology, social classifications, and questions about race, ethnicity and disabilities.

(Author portrait)

Kerstin Brückweh, Universität Tübingen und Universität Duisburg-Essen

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