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基本説明
In seiner kleinen, aber einflussreichen Schrift "Galileo as a Critic of the Arts" von 1954 hat Erwin Panofsky die künstlerischen Vorlieben Galileis mit dessen Vorstellung von Raum, Licht und Kosmos verbunden. Horst Bredekamp, Kunsthistoriker der Humboldt-Universität und Permanent Fellow des Wissenschaftskolleges zu Berlin, knüpft an diese Studie an, rekonstruiert Gallilei jedoch nicht allein als Kunstkritiker, sondern als einen ausgebildeten Künstler, der die Kunst des Zeichnens als ein Instrument seiner Forschungen zu nutzen verstand.
Description
(Text)
In seiner kleinen, aber einflussreichen Schrift Galileo as a Critic of the Arts von 1954 hat Erwin Panofsky die künstlerischen Vorlieben Galileis mit dessen Vorstellung von Raum, Licht und Kosmos verbunden. Horst Bredekamp, Kunsthistoriker der Humboldt-Universität und Permanent Fellow des Wissenschaftskollegs zu Berlin, knüpft an diese Studie an, um Galilei jedoch nicht allein als Kunstkritiker, sondern als einen ausgebildeten Künstler zu rekonstruieren, der die Kunst des Zeichnens als ein Instrument seiner Forschungen zu nutzen verstand. Viele Gelegenheitsskizzen, vor allem aber Galileis durch das Teleskop gewonnenen Mond- und Sonnenzeichnungen offenbaren, daß der Stil der Darstellungen über den Sinn des Dargestellten entschied.Erstmals werden in diesem Buch Galileis direkt überlieferte oder nur mittelbar gesicherte Zeichnungen des Mondes zusammengestellt und in eine neu rekonstruierte Abfolge gebracht. Ein spektakuläres Novum bietet zudem die Veröffentlichung der neuentdeckten Vorzeichnungen für die Monde des Sidereus Nuncius von 1610. Schließlich wird erstmals die von 1611 bis 1613 sich hinziehende Auseinandersetzung um das angemessene Verständnis der Sonnenflecken in Form von weit über zweihundert Zeichnungen und Stichen in chronologischer Abfolge dokumentiert. Damit ist der transalpine Zweikampf zwischen dem deutschen Jesuiten Christoph Scheiner und Galilei, der durch seinen Malerfreund Lodovico Cigoli unterstützt wurde, Tag für Tag wie in einem Film erkennbar.Mit diesem Buch beendet Bredekamp nach seinen Versuchen zum Leviathan von Thomas Hobbes (1999) und zum Fenster der Monade von Gottfried Wilhelm Leibniz (2003) seine Trias zum Bildverständnis tragender Gestalten der frühen Neuzeit. Ein beispielloses, so materialgesättigtes wie theoretisch geschärftes Werk zur Kunst-, Wissenschafts- und Philosophiegeschichte ist damit abgeschlossen.
(Table of content)
I Einleitung
II Galilei als neuer Michelangelo
III Skizzen und Ikonographie
IV Evidenz und Kunstkritik
V Der gemalte Mond von Leonardo bis Cigoli
VI Galileis Mond: Die sicheren Quellen
VII Die Florentiner Zeichnungen
VIII Die Zeichnungen des Sidereus Nuncius
IX Stilformen der Sonnenflecken
X Paragone, Titelbilder, Kunstkritik
(Author portrait)
Horst Bredekamp, Jahrgang 1947, ist Professor für Kunstgeschichte an der Universität Hamburg, seit 1993 an der Berliner Humboldt-Universität und seit 2003 Permanent Fellow des Wissenschaftskollegs zu Berlin. Er war Fellow des Institute of Advanced Study in Princeton, des Wissenschaftskollegs in Berlin, des Getty Center in Los Angeles und des Collegiums Budapest. Er wurde 2000 mit dem Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa ausgezeichnet.