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Description
(Short description)
Interpretation literarisierter Liebeserfahrungen unter dem Gesichtspunkt der Phänomenologie des Leibes. Anschluss vor allem an Merleau-Ponty, aber auch an Sartre, Bourdieu und Derrida. Problematisierung sexueller Herrschaftsansprüche und Analyse von narrativen Entwürfen weiblicher Befreiung aus dem Objekt-Status.
(Text)
Im Zentrum dieser Publikation stehen die Erzählungen Nacht ist der Tag (2013) von Peter Stamm, Träger des Schweizer Buchpreises 2018, sowie die Erinnerung eines Mädchens (2018) der französischen Bestseller-Autorin Annie Ernaux. Damit widmet sie sich zwei Schreibenden der Gegenwart, die als prominente Stimmen der europäischen Öffentlichkeit umfassend und hitzig in den internationalen Feuilletons besprochen werden. Gerade im Rahmen des viralen Hashtags #MeToo und den nachfolgend diskutierten Machtverhältnissen zwischen den Geschlechtern haben Annie Ernaux' Erinnerung und das Thema dieses Buchs jüngst an Bedeutung gewonnen. Mithilfe aktueller literaturwissenschaftlicher Zugänge werden in den ausgewählten Romanen zwei Liebesbeziehungen untersucht, von denen eine autobiografische Züge trägt. Die Interpretation der vielschichtigen Texte im Anschluss an Maurice Merleau-Pontys Phänomenologie der Leiblichkeit konkretisiert die Rolle und Relevanz von Literatur in aktuellen politischen und sozialen Diskussionen. Merleau-Pontys Unterscheidung von corps objectif (,Körper') und corps propre (,Leib') erweist sich in dieser Analyse als bedeutungsvoll, markiert sie doch die Problematik der Außen- und Innenwahrnehmung im medizinischen und zwischengeschlechtlichen Bereich.
(Table of content)
Phänomenologie der Liebe - Dekonstruktion der Liebe - Versehrung als Verleiblichung - Chiasmus zweier Schicksale - Weibliche 'Entliebung' als Welterschließung - Der Blick des Anderen - Die Erblickte als Liebende - Vom Trauma zum 'wahren Ort'- Das Transpersonale als anonyme Zwischenleiblichkeit - Die anonymen Anderen als Welt
(Author portrait)
Cornelia Pechota lebt als Literaturwissenschaftlerin, Publizistin und Übersetzerin in Genf. Nach langjähriger Tätigkeit im Verlagswesen als Übersetzerin, Herausgeberin und Redakteurin in deutscher, französischer und englischer Sprache studierte sie Germanistik, Anglistik und Assyriologie an der Universität Genf. Sie promovierte an der Universität Lausanne mit einer Dissertation über Schriftstellerinnen des Fin de siècle und publizierte Bücher in diesem Zusammenhang. Über ihre Forschungsthemen hielt sie Vorträge in Deutschland, Frankreich, Italien, Polen, Russland und der Schweiz. Sie schrieb zahlreiche Rezensionen und Beiträge für die Blätter der Rilke-Gesellschaft, die Nietzsche-Forschung und andere Jahrbücher, Zeitschriften und Sammelbände.